Russlands Botschafter wirft USA Verlängerung des Ukraine-Kriegs vor
Der russische Botschafter wirft den USA wegen der geplanten Panzer-Lieferung vor, den Ukraine-Krieg zu verlängern.
Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss dem russischen Botschafter in Washington verlängern die USA den Krieg.
- Das Weisse Haus sei nicht an einer politischen Lösung des Konflikts interessiert.
- Grund für die Aussagen sind die Ankündigungen der USA, Panzer an die Ukraine zu liefern.
Moskaus Botschafter in Washington hat den USA nach der Ankündigung, Schützenpanzer an die Ukraine zu liefern, mangelnden Willen zur Beilegung des Kriegs vorgeworfen.
Alle jüngsten US-Aktionen zeigten direkt, dass Washington keinen Wunsch für eine politische Lösung in der Ukraine habe, sagte der russische Botschafter Anatoli Antonow laut russischer Staatsagentur Tass am Donnerstag in Washington. «Es sollte kein Zweifel daran bestehen, wer für die Verlängerung des jüngsten Konflikts verantwortlich ist.»
Deutschland und die USA wollen der Ukraine erstmals Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Die USA wollen Panzer vom Typ Bradley bereitstellen. Deutschland will neben Marder-Panzern zudem für die Luftabwehr eine Patriot-Flugabwehrbatterie zur Verfügung stellen.
Die USA hatten Kiew bereits eines der modernen Patriot-Systeme in Aussicht gestellt. Bei den Typen Marder und Bradley handelt sich um die ersten Schützenpanzer westlicher Bauart, die die Ukraine erhält.
Bisher wurden von osteuropäischen Staaten nur sowjetische Modelle in das Kriegsgebiet geliefert. Allerdings erhielt die Ukraine Flugabwehr-, Transport- oder Bergepanzer westlicher Hersteller. Der Kurswechsel deutete sich bereits am Mittwoch an, als der französische Präsident Emmanuel Macron dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj schwer bewaffnete Spähpanzer zusagte.
Antonow sagte, die nach Kiew gelieferten Waffen hätten nicht wie behauptet «defensiven Charakter». Die Entscheidung der US-Regierung, Bradley-Schützenpanzer an Kiew zu liefern, bestätige nun, «dass die Vereinigten Staaten nicht auf die wiederholten Forderungen der russischen Seite gehört hätten, die mögliche Auswirkung eines solch gefährlichen Kurses Washingtons in Betracht zu ziehen».