Sammelklage: Nvidia-Rechtsstreit geht weiter
Seit 2018 zieht sich eine Sammelklage gegen den Chip-Riesen Nvidia. Das Verfahren wird nach einer Entscheidung des US-Supreme Courts fortgesetzt.
Im Jahr 2018 reichte eine Gruppe von Aktionären eine Sammelklage gegen Nvidia ein. Den Klägern zufolge hatte das Unternehmen das Volumen seiner GPU-Verkäufe an Krypto-Miner mit Absicht zu niedrig beziffert.
Mit dem Krypto-Hype kauften Miner grossangelegt GPUs auf, um virtuelle Währungen wie Bitcoin zu schürfen. Nvidia soll seine Mining-Einnahmen laut den Aktionären um über 500 Millionen US-Dollar zu niedrig angegeben haben, berichtet «Der Aktionär».
Dadurch habe der Chipsriese seinen Aktienkurs beim Einbruch des Kryptomarktes künstlich stützen wollen.
Nvidia will Verteidigung fortsetzen
Die Klage war drei Jahre später abgewiesen worden, wurde im Jahr 2023 jedoch wieder durch ein Berufungsgericht zugelassen. Am Mittwoch entschied der Oberste Gerichtshof gegen Nvidias Berufung.
Das Verfahren kann somit fortgeführt werden. Ein Unternehmenssprecher äusserte, der Chiphersteller habe sich eine Abweisung der Klage erhofft.
«Dennoch sind wir voll und ganz bereit, unsere Verteidigung fortzusetzen», zitiert das Börsenmagazin den Sprecher.
Bei ihrer Klage berufen sich die Aktionäre unter anderem auf eine Dokumentation der Bank of Canada. Daraus geht hervor, dass Nvidia seine Einkünfte aus dem Sektor um 1,35 Milliarden Dollar niedriger angegeben habe als tatsächlich vorhanden.
Wie die «NZZ» schreibt, setzt auch der Handelsstreit zwischen den USA und China das Unternehmen unter Druck. Seit Anfang Dezember sank die Nvidia-Aktie um fünf Prozent, was etwa 170 Milliarden Dollar Wertverlust entsprechen soll.
Chinesische Behörden hatten Untersuchungen angekündigt, weil der Chiphersteller gegen Antimonopolgesetze verstossen haben soll.