Sinaloa-Kartell: Frau von «El Chapo» wegen Drogenhandels verhaftet
Das Wichtigste in Kürze
- Emma Coronel Aispuro war im Februar in Washington festgenommen worden.
- Nun wurde die Ehefrau von «El Chapo» zu drei Jahren Haft verurteilt.
Emma Coronel Aispuro ist wegen Drogenhandels und Geldwäsche in den USA verhaftet worden. Der Ehefrau des inhaftierten mexikanischen Drogenbosses Joaquín «El Chapo» Guzmánzu drohen drei Jahren Gefängnis.
Ein Bundesrichter in der Hauptstadt Washington verhängte am Dienstag eine 36-monatige Haftstrafe gegen die 32-jährige Emma Coronel Aispuro. Sie muss ausserdem 1,5 Millionen Dollar (rund 1,3 Millionen Euro) zahlen - Geld, das sie durch Drogenschmuggel gewonnen haben soll.
Gründer vom Sinaloa-Kartell
Die frühere Schönheitskönigin, die mit Guzmán neunjährige Zwillinge hat, war im vergangenen Februar am internationalen Flughafen von Washington festgenommen worden.
Ihr wurde zur Last gelegt, ihrem Mann beim Schmuggel von Rauschgift in die Vereinigten Staaten geholfen zu haben. Im Juni bekannte sie sich des Drogenhandels, der Geldwäsche und der Geschäfte mit einem ausländischen Drogenhändler schuldig.
Die Staatsanwaltschaft forderte in der Folge vier Jahre Haft. Richter Rudolph Contreras hielt Coronel aber am Dienstag ihr Schuldeingeständnis zugute. Auch die Tatsache, dass sie sehr jung gewesen sei, als sie Guzmán geheiratet habe, bringt ihr Vorteile. Die neun Monate, die sie bereits in Untersuchungshaft verbracht hat, werden auf die Haftstrafe angerechnet.
Spielte in Drogenhandel von «El Chapo» nur minimale Rolle
Die 32-Jährige, die sowohl die mexikanische als auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt, zeigte am Dienstag Reue. «Ich will mein echtes Bedauern über jeden Schaden zum Ausdruck bringen, den ich angerichtet habe», sagte Coronel vor Gericht. «Ich leide unter dem Schmerz, den ich meiner Familie zugefügt habe.»
Die Ehefrau von «El Chapo» spielte nach Angaben der Staatsanwaltschaft beim Drogenschmuggel ihres Mannes nur eine «minimale Rolle». «Die Angeklagte war keine Anführerin, Organisatorin, Bossin oder sonst irgendeine Managerin», sagte Staatsanwalt Anthony Nardozzi.
«Sie war eher ein Rädchen im sehr grossen Getriebe einer kriminellen Organisation.» Nach Angaben der Staatsanwaltschaft half sie ihrem Mann aber bei dessen erfolgreichem Fluchtversuch aus einem mexikanischen Gefängnis im Jahr 2015.
Guzmán war Chef des berüchtigten Sinaloa-Kartells, bevor er 2017 in die USA ausgeliefert wurde. Zwei Jahre später wurde er zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt, die er in einem Hochsicherheitsgefängnis im US-Bundesstaat Colorado verbüsst.