Sonnencreme schadet Meerestieren – Verbot in Hawaii
Das Wichtigste in Kürze
- In Hawaii sind bestimmte Sonnencremes ab 2021 verboten.
- Grund: Einige Inhaltsstoffe der Cremes schaden dem Ozean.
- In Europa sind die Sonnencremes bereits umweltfreundlicher.
Auf einem Bauernmarkt in Honolulu verkauft Michael Koenigs selbst hergestellte Sonnencreme. «Wir müssen uns und unsere Familien vor der Sonne schützen – aber wir müssen auch unsere Meere und Korallenriffe schützen», sagt der dreifache Familienvater. Seine in silbernen Tiegeln verpackte Paste ist teurer und dickflüssiger als handelsübliche Sonnencreme – aber sie besteht komplett aus natürlichen Zutaten wie Kokosöl, Makadamianuss-Öl und Sheabutter.
Wie Balsam für die Haut, wie Säure für das Riff
«Wir müssen die Menschen aufklären», sagt Koenigs. «Die Chemikalien in den normalen Sonnencremes machen unsere Riffe kaputt.» Mit dem Thema werden Hawaii-Besucher schon bei der Anreise im Flugzeug konfrontiert: Jeder Passagier bekommt bei Hawaiian Airlines ein Tütchen «Riff-sichere» Sonnencreme.
Dabei halfen auch wasserfeste Sonnencremes nicht. Die schädlichen Inhaltsstoffe bleiben nach dem Baden im Wasser. Sie können sich an Riffen und am Meeresboden anreichern. Sie beeinträchtigen das Wachstum von Meeresorganismen.
In Hawaii verboten
Als erster US-Bundesstaat verabschiedete Hawaiii im Mai ein Gesetz, das den Verkauf von Sonnencremes mit bestimmten Chemikalien darin verbietet. Am 1. Januar 2021 tritt es in Kraft. Es könnte als bahnbrechendes Gesetz in die Geschichte eingehen. In Hawaii hofft man, dass andere Meer-Staaten das Gesetz kopieren.
Die zwei schädlichen Stoffe in der handelsüblichen Sonnencreme: Octinoxat und Oxybenzon. In Europa ist das schädliche Oxybenzon schon aus den meisten Cremes entfernt worden. Rund 14'000 Tonnen Sonnencreme landen Schätzungen zufolge jedes Jahr im Meer.