Sturm auf Kapitol: Anführer rechtsextremer Miliz für verurteilt

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USA,

Knapp zwei Jahre nach dem Sturm auf das Kapitol der USA ist Stewart Rhodes, der Anführer der rechtsextremen Miliz «Oath Keepers», verurteilt worden.

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Stewart Rhodes bei einer Rede. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Anführer einer rechtsextremen Miliz wurde für den US-Kapitolsturm verurteilt.
  • Der Anführer der «Oath Keepers» ist bei weitem nicht der erste verurteilte Extremist.
  • Trotzdem hat der Schuldspruch in Washington Seltenheitswert.

Nach mehrtägiger Beratung sprach gestern eine Geschworenenjury Stewart Rhodes unter anderem wegen «aufrührerischer Verschwörung» schuldig. Das ist ein in der Justizgeschichte des Landes nur sehr selten anerkannter Straftatbestand.

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Reperaturen im Kapitol nach der Erstürmung. (Archivbild) - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Rhodes war gemeinsam mit Mitangeklagten vorgeworfen worden, ein Komplott geschmiedet zu haben. Dieser hatte das Ziel, den demokratischen Machtwechsel nach der Präsidentenwahl 2020 mit Gewalt zu verhindern.

Das US-Justizministerium hatte Anfang des Jahres Anklage gegen Rhodes und weitere Teilnehmer der Attacke auf das Kapitol erhoben. Sie hätten unter anderem die Anreise nach Washington im Januar 2021 geplant. Zudem sollen sie Waffen, paramilitärische Ausrüstung und vorab Trainings für Kampftechniken organisiert haben, hiess es.

Mehrere der Angeklagten seien selbst ins Kapitol eingedrungen. Andere hätten sich ausserhalb des Kongresssitzes und teils ausserhalb der Stadt um weitere Koordinierung gekümmert. Für «aufrührerische Verschwörung» kann eine Höchststrafe von bis zu 20 Jahren Haft verhängt werden.

Verschwörung gegen die US-Regierung

Der Straftatbestand «aufrührerische Verschwörung» ist nicht leicht zu belegen. Dafür muss die Anklage nachweisen, dass zwei oder mehr Menschen sich verschworen haben, um die Regierung der USA zu stürzen.

Ein Beispiel dafür ist das verhängte Urteil gegen den Drahtzieher des ersten Anschlags auf das World Trade Center. Das bislang letzte Mal klagte das Justizministerium vor rund zehn Jahren christliche Fundamentalisten der «Hutaree»-Gruppe wegen «aufrührerischer Verschwörung» an. Ein Richter wies die Klage allerdings wegen fehlender Beweise ab.

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Unterstützer von US-Präsident Trump stürmten am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington. - dpa

Rhodes behauptete während des Prozesses, keine Pläne für einen Angriff auf das US-Kapitol gehabt zu haben. Zusätzlich wurde ein führendes Mitglied der «Oath Keepers» aus Florida wegen «aufrührerischer Verschwörung» für schuldig befunden.

Drei weitere Angeklagte wurden wegen anderer Straftaten wie zum Beispiel Behinderung eines amtlichen Verfahrens verurteilt. Das Strafmass für Rhodes und die anderen Verurteilten wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt. Einen Termin dafür gab es zunächst noch nicht.

Rhodes' Anwälte enttäuscht

«Das Justizministerium ist entschlossen, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die für den Angriff auf unsere Demokratie am 6. Januar 2021 strafrechtlich verantwortlich sind», erklärte Justizminister Merrick Garland nach der Entscheidung. Rhodes' Anwälte reagierten hingegen enttäuscht auf das Urteil.

«Wir sind der Meinung, dass wir einen Fall vorgelegt haben, der durch Beweise und Zeugenaussagen gezeigt hat, dass Herr Rhodes das Verbrechen der «aufrührerischen Verschwörung» nicht begangen hat», sagte einer seiner Anwälte. «Es wurden keine Beweise vorgelegt, die darauf hinweisen, dass es einen Plan gab, das Kapitol anzugreifen.»

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Oath-Keepers-Gründer Stewart Rhodes - AFP/Archiv

Sturm auf Kapitol um Wahlsieg zu verhindern

Anhänger des damaligen abgewählten Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 das Gebäude des Parlaments in Washington erstürmt. Damit wollten sie den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden vom November 2020 verhindern.

Bei den Krawallen kamen fünf Menschen ums Leben. Die Attacke auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land. Trump hatte seine Anhänger zuvor in einer Ansprache angestachelt.

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