Synthetische Droge: 486 Prozent mehr Fentanyl in Mexiko beschlagnahmt
Mexikanische Sicherheitskräfte haben im Jahr 2020 eine um fast 500 Prozent grössere Menge der Droge Fentanyl beschlagnahmt als im Vorjahr.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Menge war allerdings noch immer deutlich niedriger als bei drei anderen Drogen.
Mexikanische Sicherheitskräfte haben im Jahr 2020 eine um fast 500 Prozent grössere Menge der Droge Fentanyl beschlagnahmt als im Vorjahr. Das liege an einer höheren Nachfrage nach dem synthetischen Opioid, dessen hohem Suchtpotenzial und der Leichtigkeit, es zu schmuggeln, sowie der Wirtschaftlichkeit für kriminelle Organisationen, erklärte Verteidigungsminister Luis Sandoval am Donnerstag in der täglichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador. Nach den Statistiken, die er vorstellte, waren rund 1,3 Tonnen Fentanyl bei Einsätzen in den vergangenen zwölf Monaten beschlagnahmt worden - 486 Prozent mehr als im Jahr 2019.
Von diesen wurden demnach ebenfalls 2020 grössere Mengen sichergestellt als im Jahr zuvor: gut 244 Tonnen Marihuana (8 Prozent mehr als im Vorjahr), rund 35 Tonnen Crystal Meth (ebenfalls 8 Prozent) und knapp 28 Tonnen Kokain (45 Prozent mehr). Hier führte Sandoval unter anderem bessere Arbeit der Sicherheitskräfte als Grund für den Anstieg an. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Nachfrage nach synthetischen Drogen ging ihm zufolge 2020 auch die Zahl der entdeckten illegalen Drogenlabore nach oben - um 92 Prozent auf 175.
Mächtige sogenannte Kartelle schmuggeln jedes Jahr grosse Mengen Drogen über Mexikos rund 3200 Kilometer lange Nordgrenze in die USA. Seit der damalige mexikanische Präsident Felipe Calderón Ende 2006 ihnen den Krieg erklärte, erlebt Mexiko immens hohe Gewaltraten. Derzeit werden in dem nordamerikanischen Land mit knapp 130 Millionen Einwohnern pro Tag fast 100 Morde registriert - in Deutschland waren es 2019 insgesamt 245.