Greta Thunberg: Klimaaktivistin segelt mit Familie nach Europa
Greta Thunberg hat eine Mitfahrgelegenheit auf einem Katamaran gefunden. Am Mittwoch soll die Reise losgehen, vorher spricht sie noch einmal über Donald Trump.
Das Wichtigste in Kürze
- Klima-Aktivistin Greta Thunberg wird am Mittwoch die USA verlassen.
- Ein australisches Paar wird die Schwedin mit ihrem Katamaran nach Europa bringen.
- In einem Interview vor ihrer Abfahrt spricht Thunberg über US-Präsident Donald Trump.
Greta Thunberg wird am Mittwoch (Ortszeit) die USA verlassen. Ein australisches Ehepaar hat der jungen Schwedin angeboten, sie mit einem Katamaran nach Europa zu bringen.
Bevor es so weit ist, gab die Klima-Aktivistin der Nachrichtenagentur AFP noch ein Interview. Dabei sprach sie unter anderem auch über US-Präsident Donald Trump, der nach ihrer Ansicht mit seinen teils drastisch geäusserten Zweifel am Klimawandel womöglich genau das Gegenteil von dem erreicht, was er erreichen will.
«Er ist so extrem und er sagt so extreme Dinge, dass ich denke, dass Menschen in gewisser Weise dadurch aufgewacht sind», so Thunberg bei dem Treffen mit der AFP in Hampton im US-Bundesstaat Virginia.
«Als er gewählt wurde, habe ich mir gesagt, dass die Menschen jetzt aufwachen werden, dass die Menschen aufwachen müssen», sagte Thunberg weiter. «Er hat also womöglich geholfen.»
Aussie-Familie bringt Greta Thunberger nach Europa
Greta Thunberg sorgt seit dem Beginn ihres Klima-Streiks Fridays for Future vor rund einem Jahr für Furore. Inzwischen ist die 16-Jährige zur globalen Ikone im Kampf gegen den Klimawandel geworden und hat weltweit Millionen Menschen mobilisiert.
Die Schwedin weigert sich aus Gründen des Klimaschutzes, in ein Flugzeug zu steigen. Deshalb hatte sie sich Ende August an Bord eines Segelbootes begeben, um vom südenglischen Plymouth nach New York zu segeln, wo sie im September am UN-Klimagipfel teilnahm. Anschliessend reiste sie mit dem Zug und mit einem von Arnold Schwarzenegger geliehenen Elektroauto durch die USA und Kanada.
Das Ziel von Thunbergs langer Reise war eigentlich die chilenische Hauptstadt Santiago, wo vom 2. bis 13. Dezember die nächste UN-Klimakonferenz stattfinden sollte.
Nach der Absage Chiles wegen der dortigen sozialen Proteste soll das Treffen nun zum gleichen Termin in Madrid stattfinden - Thunberg suchte deshalb über das Internet eine Rückkehrgelegenheit nach Europa.
Auf den Hilferuf der 16-Jährigen meldete sich ein australisches Paar: Elayna Carausu und Riley Whitelum leben mit ihrem elf Monate alten Sohn auf einem 14 Meter langen Katamaran.
So happy to say I'll hopefully make it to COP25 in Madrid.
— Greta Thunberg (@GretaThunberg) November 12, 2019
I’ve been offered a ride from Virginia on the 48ft catamaran La Vagabonde. Australians @Sailing_LaVaga ,Elayna Carausu & @_NikkiHenderson from England will take me across the Atlantic.
We sail for Europe tomorrow morning! pic.twitter.com/qJcgREe332
Mit diesem und zusammen mit der englischen Skipperin Nikki Henderson wollen sie Thunberg und ihren Vater nun nach Europa bringen. Losgehen soll es am Mittwochmorgen in Hampton.
Greta Thunberg zu Amis: «Geht wählen!»
An die USA gewandt, richtete die 16-Jährige vor ihrer Abfahrt noch eine simple Message. «Meine Botschaft an die Amerikaner ist dieselbe wie an alle anderen. Vereint Euch hinter der Wissenschaft und handelt gemäss der Wissenschaft», sagte Thunberg gegenüber dem «Guardian».
Und weiter: «Wir müssen erkennen, dass dies eine Krise ist, und wir müssen tun, was wir können, um das Bewusstsein dafür zu verbreiten und Druck auf die Machthaber auszuüben. Vor allem in den USA stehen bald Wahlen an, und es ist sehr wichtig, dass jeder, der wählen kann, abstimmt.»