Trump-Attentat: Hier patzte der Secret Service
Mitte Juli wurde der ehemalige US-Präsident Donald Trump Opfer eines Attentats. Jetzt ist klar: Der Secret Service patzte.
Am 13. Juli fand in Butler, Pennsylvania, eine Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump statt, die durch einen versuchten Attentatsversuch erschüttert wurde. Eine interne Untersuchung des Secret Service hat nun erhebliche Sicherheitsversäumnisse und Kommunikationsfehler aufgedeckt.
Der Attentäter, Thomas Matthew Crooks, eröffnete das Feuer von einem Dach eines nahegelegenen Warehauskomplexes, verletzte Trump und zwei weitere Personen und tötete einen Teilnehmer. Der Secret Service hatte versäumt, das Gebäude und dessen Dach ausreichend zu sichern, wie «The New York Times» berichtet.
Ein zentraler Punkt der Kritik ist die mangelnde Kommunikation zwischen dem Secret Service und den lokalen Polizeikräften. So wurden wichtige Informationen über einen verdächtigen Mann auf dem Dach des Warehauskomplexes nicht an alle beteiligten Sicherheitskräfte weitergeleitet, wie «CBS News» hervorhebt.
Kommunikationsfehler und technische Probleme während Attentat
Die Untersuchung ergab, dass es erhebliche Kommunikationsdefizite gab, einschliesslich der Nutzung unterschiedlicher Funkfrequenzen durch lokale Polizei und den Secret Service. Dies führte dazu, dass Trumps Sicherheitsteam die Identifizierung des verdächtigen Mannes nicht mitbekam, wie «BBC» berichtet.
Weitere technische Probleme betrafen die Drone-Detektionsysteme, die aufgrund von technischen Schwierigkeiten nicht ordnungsgemäss funktionierten. Diese Systeme hätten den Attentäter möglicherweise früher entdecken können, wenn sie korrekt gearbeitet hätten, so «Politico».
Acting Director Ronald Rowe des Secret Service betonte, dass es eine «Überlastung» der Mobilgeräte gab, die zu einer Verengung der Informationsweitergabe führte. Rowe forderte einen «Paradigmenwechsel» in den Schutzmassnahmen, da die Bedrohungen ständig evolvieren, wie «CBS News» weitergibt.
Reaktionen auf den Attentat
Die Vorfälle führten zur Resignation der ehemaligen Direktorin des Secret Service, Kimberly Cheatle. Acting Director Ronald Rowe kündigte an, dass eine unbekannte Anzahl von Agenten für ihre Versäumnisse zur Rechenschaft gezogen werden wird, ohne jedoch die möglichen Strafen zu spezifizieren, wie «Politico» berichtet.
Rowe betonte auch, dass der Secret Service unter erheblichem Ressourcenmangel leidet und mehr Personal, technische Ausrüstung und Finanzmittel benötigt, um die Sicherheit aufrechtzuerhalten. Der Secret Service plant, bis zum Ende des Fiskaljahres mehr als 400 neue Special Agents einzustellen, um diese Herausforderungen zu meistern, so «BBC».
Erhöhte Sicherheitsmassnahmen
Infolge des Attentats wurden die Sicherheitsmassnahmen für Trump und andere hochrangige Politiker erhöht. Trump erhält nun den gleichen Schutz wie Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris, und auch der Schutz für Ohio-Senator JD Vance und Minnesota-Gouverneur Tim Walz wurde verstärkt, wie «Politico» hervorhebt.
Der U.S. Kongress hat zudem einstimmig für eine Erhöhung des Schutzes für Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidaten gestimmt, ein Gesetz, das nun dem Senat zur Abstimmung vorliegt, so «BBC».
Erst vor einigen Tagen hatte es einen weiteren Zwischenfall gegeben: Der Secret Service schoss an Trumps Golfplatz im Bundesstaat Florida auf einen bewaffneten Mann, der sich in den Büschen versteckt hatte, während der Ex-Präsident dort spielte. Der Verdächtige selbst feuerte keine Kugel ab und floh, wurde wenig später aber festgenommen und angeklagt. Die Behörden gehen davon aus, dass auch er ein Attentat auf Trump begehen wollte.
Doch warum lebt Donald Trump plötzlich so gefährlich? Erfahre es hier.