Der Secret Service steht nach dem Attentat auf Donald Trump in der Kritik. Der Interimsleiter sprach von einem «Versagen auf mehreren Ebenen».
Trumps früherer Leibarzt: «Es gibt absolut keine Beweise dafür, dass es sich um etwas anderes als eine Kugel handelte.»
Der Secret Service überprüft nach dem Attentat auf Donald Trump Regelverstösse und erwägt disziplinarische Schritte.(Archivbild) - Gene J. Puskar/AP/dpa

Der kommissarische Leiter des Secret Service übt Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen am Tag des Attentats auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. In einer Anhörung vor den Ausschüssen des US-Senats für Innere Sicherheit und für Justiz sprach Ronald Rowe von einem «Versagen auf etlichen Ebenen». Er sagte, was er bei seinem Besuch am Tatort im US-Bundesstaat Pennsylvania gesehen habe, habe ihn «beschämt». Er könne nicht verteidigen, warum das Dach, von dem der Täter geschossen hatte, nicht besser abgesichert gewesen sei.

Ein Schütze hatte am 13. Juli bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps das Feuer eröffnet und den Republikaner am Ohr getroffen. Ein Zuschauer wurde getötet, zwei weitere schwer verwundet. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.

Chefin des Secret Service trat nach Trump-Attentat zurück

Danach gab es heftige Kritik an der Vorgehensweise des Secret Service, weil der Schütze auf ein Dach mit direkter Sicht zur Bühne gelangen konnte. Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, zog Konsequenzen und trat zurück. Interim-Chef Rowe sagte nun, er glaube nicht, dass unzureichende Planungszeit ein Faktor für das Versagen gewesen sei.

Ihm zufolge hätten andere Schutzmassnahmen die Sicherheit bei der Veranstaltung erhöhen können. Angesichts des Ausmasses des Versagens untersuche der Secret Service aktuell die Handlungen und Entscheidungen des zuständigen Personals am Tag des Attentats, erklärte Rowe. Sollte herauskommen, dass gegen Protokolle verstossen worden sei, würden disziplinarische Konsequenzen gezogen.

Spekulationen im Netz

Rowe legte gleichzeitig Wert darauf, online kursierende Spekulationen aus dem Weg zu räumen. Er bedauere, dass Informationen zum Tag des Attentats nicht schneller an den US-Kongress und die Öffentlichkeit weitergegeben worden seien – dies habe «zu zahlreichen falschen und gefährlichen Verschwörungstheorien» geführt.

So habe der zuständige Scharfschütze des Secret Service etwa entgegen den Behauptungen im Netz keine Genehmigung gebraucht, um den Täter zu erschiessen. Dies sei innerhalb von Sekunden geschehen. Auch hätten nach jetzigem Kenntnisstand weder die Scharfschützen des Secret Service noch Trumps Sicherheitskräfte frühzeitig gewusst, dass sich ein bewaffneter Angreifer auf dem Dach befand.

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