Trump bringt USA als Vermittler zwischen Türken und Kurden ins Spiel

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Grossbritannien,

Erst ebnet der US-Präsident durch einen Truppenabzug den Weg für türkische Angriffe in Nordsyrien. Nun deutet er an, die Wogen im Konflikt glätten zu können.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump lehnt die Kooperation mit der Untersuchung der Demokraten im Repräsentantenhaus ab. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Türkei hat eine Militäroffensive in Nordsyrien gegen Kurdenmilizen begonnen.
  • Nun bringt sich Donald Trump als möglichen Vermittler ins Spiel.
  • Zugleich drohte er der Türkei erneut mit Sanktionen oder harten Strafmassnahmen.

Als Reaktion auf die türkische Militäroffensive gegen Kurdenmilizen in Nordsyrien bringt US-Präsident Donald Trump die USA als möglichen Vermittler zwischen den Kampfgegnern ins Spiel. «Ich hoffe, dass wir vermitteln können», sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. Zugleich drohte er der Türkei erneut mit Sanktionen oder harten Strafmassnahmen gegen die türkische Wirtschaft.

Deutschland und fünf weitere EU-Länder forderten bei den Vereinten Nationen erneut ein Ende der Militäroffensive, der seit ihrem Beginn am Mittwoch nach türkischen Angaben mehr als 200 Kurdenkämpfer zum Opfer gefallen sein sollen.

Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien
Rauch steigt in Folge eines türkischen Granatenabwurfs in der Stadt Qamischli im Nordosten Syriens auf. Das türkische Militär setzt seine Offensive gegen Kurdenmilizen in Nordsyrien fort. - dpa

Die türkische Armee und ihre Verbündeten setzten ihre Angriffe auf syrische Grenzorte auch am späten Donnerstagabend fort. Kurdische Quellen berichteten von schweren Kämpfen am Stadtrand von Ras al-Ain. Die von den Kurdenmilizen angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hätten dort einen Versuch türkischer Truppen abgewehrt, den Grenzort einzunehmen.

Sieben Menschen getötet und 25 verletzt

Laut der Hilfsorganisation Kurdischer Roter Halbmond wurden bei Angriffen am Donnerstag sieben Menschen getötet und 25 weitere verletzt. Das türkische Verteidigungsministerium teilte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge mit, dass 228 «Terroristen» seit Beginn der Offensive getötet worden seien. Elf syrische Dörfer seien «befreit» worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte erklärte, türkische Truppen hätten innerhalb von 24 Stunden sieben syrische Dörfer eingenommen.

Militäroffensive der Türkei in Nordsyrien
Zwei Männer blicken auf aufsteigenden Rauch über der nordsyrischen Provinz Sanliurfa. Das türkische Militär setzt seine Offensive gegen Kurdenmilizen in Nordsyrien fort. - dpa

Die türkische Militäroperation richtet sich gegen die Kurdenmiliz YPG, die auf syrischer Seite der Grenze ein grosses Gebiet kontrolliert. Die Türkei sieht in ihr einen Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei - und damit eine Terrororganisation. Entlang der Grenze will die Türkei eine sogenannte Sicherheitszone einrichten und dort auch syrische Flüchtlinge ansiedeln, die derzeit in der Türkei leben.

Trump redet über drei Optionen

Trump schrieb auf Twitter, die USA hätten drei Optionen in dem Konflikt: die Entsendung tausender Soldaten in das Gebiet, harte wirtschaftliche Strafmassnahmen gegen die Türkei oder eine Vermittlung zwischen beiden Seiten. Der Republikaner betonte in Washington, eine Entsendung von Truppen sei das, was er am wenigsten wolle.

Donald Trump
US-Präsident Donald Trump spricht zu Journalisten auf dem South Lawn des Weissen Hauses. - dpa

Der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien folgte auf Trumps überraschende Ankündigung, amerikanische Soldaten aus der Grenzregion abzuziehen - was auf grosse Empörung stiess. Kritiker werteten dies als grünes Licht der Amerikaner für Ankara, eine Offensive zu starten.

Ein ranghoher Regierungsbeamter aus dem Aussenministerium wies das zurück und betonte erneut, die USA sähen das Vorgehen der Türkei als «grossen Fehler» und hätten keineswegs grünes Licht dafür gegeben, sondern im Gegenteil ihren grossen Widerstand dagegen klar gemacht.

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