Trump und China: Machtkampf um globalen Einfluss
Trumps harte Linie gegenüber China könnte US-Partner in die Arme Pekings treiben. Besonders Lateinamerika rückt in den Fokus von China.
Seit Donald Trumps Amtsantritt als 47. US-Präsident im Januar 2025 zeichnet sich eine Verschärfung der Beziehungen zu China ab. Trump hatte zuletzt zehn Prozent auf chinesische Importe verhängt, wie «Handelsblatt» berichtet.
Diese aggressive Handelspolitik könnte jedoch unbeabsichtigte Folgen haben. Experten warnen vor einer Entfremdung langjähriger US-Verbündeter.
Konflikt zwischen zwei Supermächten
Denn während Trump sich mit seiner Haltung zur Abschiebung illegaler Einwanderer rühmt, läuft er damit Gefahr, langjährige Partner zu verlieren.
Besonders Lateinamerika gerät dabei ins Visier. Laut «T-online» besteht das Risiko, dass die Region erneut in die Konfliktlinien zwischen den Supermächten gerät.
Chinas Vormarsch in Lateinamerika
Die USA betrachten Chinas wachsende Präsenz in ihrem «Hinterhof» mit Sorge. General Laura Richardson vom US-Südkommando bezeichnet Pekings Aktivitäten bereits im Jahr 2023 als «unerbittlichen Vormarsch»,schreibt «amerika21».
Dabei gewinnt vor allem Chinas «Neue Seidenstrasse»-Initiative an Bedeutung. 21 lateinamerikanische Staaten beteiligen sich bereits daran.
Trump und die chinesische Politik
Die Volksrepublik investiert in strategische Infrastruktur wie Häfen, Autobahnen und Flughäfen. Chinas Führung könnte Trumps harte Linie als Gelegenheit nutzen, um engere Beziehungen zu bisherigen US-Verbündeten aufzubauen.
Scott Kennedy vom Center for Strategic and International Studies vermutet eine mögliche Charme-Offensive Pekings. Ziel sei es, Länder von ihren engen Beziehungen zu den USA abzubringen.
«China könnte Zugeständnisse beim Marktzugang machen, in der Industriepolitik und bei Positionen zu verschiedenen Sicherheits- und diplomatischen Fragen», erklärt Kennedy laut «tagesschau.de».
Risiken für die Region selbst
Die verstärkte chinesische Präsenz in Lateinamerika birgt allerdings auch Risiken für die Region selbst. China ist mittlerweile der grösste Geldgeber vieler lateinamerikanischer Staaten.
Dies führt zu neuen Abhängigkeiten. Chinas Hunger nach Ressourcen treibt die Entwicklung voran.
Das Land benötigt Sojabohnen, Kupfer, Eisen und Öl – Rohstoffe, die Lateinamerika im Überfluss besitzt. Diese Konstellation könnte die Region von einer Abhängigkeit in die nächste führen, wie «Die Zeit» analysiert.
Trumps Dilemma
Trump steht vor einem Dilemma. Seine harte Haltung gegenüber China soll amerikanische Interessen schützen. Doch genau diese Politik könnte dazu führen, dass wichtige Partner sich China zuwenden.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Trump seine Strategie anpasst. Andernfalls könnte China seinen Einfluss in Lateinamerika weiter ausbauen – zum Nachteil der USA und möglicherweise auch der Region selbst.