Trump will Drogenkartelle als «terroristische Organisationen» einstufen lassen
Das Wichtigste in Kürze
- Anfang November starben neun Menschen bei einem Angriff durch mutmassliche Drogenkartelle.
- Nun will Donald Trump mexikanische Kartelle als terroristische Organisationen einstufen.
US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, mexikanische Drogenkartelle künftig als «terroristische Organisationen» behandeln zu wollen.
Er wolle die Drogenkartelle entsprechend einstufen lassen, kündigte Trump am Dienstag in einem Telefoninterview an. Drogenkartelle werden verdächtigt, für den tödlichen Angriff auf zwei Mormonen-Familien in Mexiko verantwortlich zu sein. Dabei waren Anfang November drei Frauen und sechs Kinder getötet worden.
Er wolle die Kartelle «auf jeden Fall» als terroristische Organisation einstufen lassen, sagte Trump in dem auf der Internetseite des konservativen Journalisten Bill O'Reilly veröffentlichten Interview. «Die Einstufung ist nicht einfach, das ist alles ein Prozess, aber wir sind mitten in dem Prozess.»
Behörden vermuten Irrtum
Das mexikanische Aussenministerium erklärte zu den Aussagen von Trump, es habe die US-Behörden kontaktiert. Dabei gehe es darum, «den Inhalt und die Bedeutung» von Trumps Ankündigung «zu verstehen».
Bei dem tödlichen Angriff auf die Mormonen-Familien waren sechs weitere Kinder verletzt worden, darunter ein drei Monate altes Baby. Die Behörden vermuten, dass die Familien irrtümlich im Konflikt zwischen zwei Drogenbanden getötet wurden. Die beiden Familien der Todesopfer sind aber überzeugt, dass ihre Angehörigen gezielt ermordet wurden.
Die betroffene Mormonen-Gemeinde besteht aus Nachfahren von Mormonen, die im 19. Jahrhundert wegen Verfolgung aus den USA geflüchtet waren. Die Betroffenen hatten die Staatsangehörigkeit beider Länder. Unmittelbar nach dem Angriff hatte Trump bereits zum «Krieg» gegen die Drogenkartelle in Mexiko aufgerufen.