Trump will NATO-Beistandspakt aufweichen
US-Präsident Trump stellt die NATO-Beistandspflicht erneut in Frage und knüpft sie an Verteidigungsausgaben der Mitgliedsstaaten. Dies sorgt für Besorgnis.

Donald Trump hat die Beistandsverpflichtung innerhalb der NATO erneut angezweifelt. Der US-Präsident äusserte sich dazu am Donnerstag vor Journalisten im Weissen Haus, wie die «Zeit» berichtet.
«Wenn sie nicht zahlen, werde ich sie nicht verteidigen», sagte Trump über die Nato-Partnerstaaten. Er bekräftigte seinen Vorwurf laut «Zeit», dass andere NATO-Staaten zu wenig in die Verteidigung investieren.
Bereits zuvor hatte Trump diese Einstellung deutlich gemacht. Über die Kritik daraufhin spottete er nur: Er habe «eine Menge Ärger bekommen», wie «T-Online» berichtet.
Trumps Forderungen an die NATO-Partner
Der Republikaner fordert von den Bündnispartnern höhere Verteidigungsausgaben. Er verlangt mittlerweile sogar fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung, wie «N-TV» berichtet.

Trump kritisiert seit Langem, dass viele NATO-Staaten das Zwei-Prozent-Ziel nicht erfüllen. Er hält dies für eine unfaire Belastung der USA, so «T-Online».
Nach NATO-Angaben haben im vergangenen Jahr 23 Mitgliedstaaten die Zwei-Prozent-Marke erreicht. Polen investierte demnach mit 4,12 Prozent seines BIP am meisten in die Verteidigung.
Mögliche Konsequenzen für die NATO
Trumps Äusserungen werfen Fragen über die Zukunft des transatlantischen Verteidigungsbündnisses auf. Sie lösen Besorgnis bei NATO-Partnern aus, insbesondere in Europa.
Die Trump-Regierung erwägt laut Medienberichten, militärische Übungen mit jenen NATO-Staaten zu priorisieren, die laut «T-Online» das Ausgabenziel erreichen.
Zudem signalisieren die USA Europa demnach bereits eine mögliche Reduzierung der Truppenpräsenz. Eine Option ist die Neupositionierung einiger US-Truppen in NATO-Ländern, die ihre Verteidigungsausgaben erhöht haben.
Trump hält trotz Kritik an seiner Haltung fest
Trump selbst spottete über seine Kritiker: «Oh, er verstösst gegen die NATO». Er betonte zwar, die Partner seien seine «Freunde», stellte aber ihre Verlässlichkeit in Frage, so «T-Online».
Die Äusserungen des US-Präsidenten stossen auf Kritik. Sie werden als Bedrohung für den Zusammenhalt des Bündnisses und die transatlantische Sicherheitsarchitektur gesehen, so die «Welt».