Trumps Kongressrede: Faktencheck entlarvt fragwürdige Behauptungen

Sandra Morgenroth
Sandra Morgenroth

USA,

US-Präsident Donald Trump hielt eine kontroverse Rede vor dem US-Kongress. Viele seiner Aussagen halten einer Überprüfung nicht stand.

Donald Trump
Donald Trump hielt eine Rede vor dem US-Kongress. - keystone

Donald Trump nutzte seine Rede vor dem US-Kongress, um seine vermeintlichen Errungenschaften zu loben und radikale Pläne vorzustellen. Dabei stellte der ehemalige Präsident zahlreiche Behauptungen auf.

Viele seiner Aussagen erwiesen sich als irreführend oder falsch, wie der «Spiegel» meldet.

Migration: Trumps Aussagen stark übertrieben

Zum Thema Migration behauptete Trump, es hätte «Hunderttausende von illegalen Grenzübertritten pro Monat» gegeben, darunter «Mörder, Drogenhändler und Bandenmitglieder».

kongress trump
Einige Aussagen von US-Präsident Donald Trump in seiner Kongressrede waren umstritten. - keystone

Diese Darstellung ist laut Experten stark übertrieben. Darüber berichtet das «ZDF».

Die Statistiken der US-Bundesbehörden unterstützen seine Aussage nicht. Tatsächlich sind Einwanderer in den USA statistisch gesehen seltener kriminell als Staatsbürger.

Wirtschaftliche Fehldarstellungen

Besonders auffällig waren Trumps Aussagen zur Wirtschaft. Er bezeichnete die Lage, die er von seinem Vorgänger Joe Biden geerbt habe, als «wirtschaftliche Katastrophe» und «Inflationsalbtraum».

Laut des Faktenchecks vom «Spiegel» hat die Trump-Regierung eine solide Wirtschaft geerbt. Die Erwerbslosigkeit war relativ niedrig, die Inflation sank und das Wachstum war stark.

Behauptung zum Pariser Klimaabkommen

Auch Trumps Behauptung, er habe die USA vor Milliardenzahlungen durch den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen bewahrt, entbehrt jeder Grundlage.

kongress trump
Mehrere Aussagen von Donald Trump in seiner Kongressrede wurden als irreführend bewertet. - keystone

Die Beiträge der USA zur Klimafinanzierung haben zudem nie die Billionen-Dollar-Marke erreicht.

Zweifelhafte Einsparungen und bizarre Behauptungen

Trump prahlte mit angeblichen Einsparungen in Milliardenhöhe durch seine neu geschaffene Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE). Doch an den von Trump genannten Zahlen gibt es erhebliche Zweifel.

Besonders kurios war seine Behauptung über «acht Millionen Dollar (rund sieben Millionen Franken) dafür, dass Mäuse transgender werden».

Es konnten lediglich Projekte im Wert von knapp 500'000 Dollar (rund 45'000 Franken) ausfindig gemacht werden. Dabei ging es um Hormontherapien bei Affen.

Verzerrte Darstellung der Ukraine-Hilfe

Auch in der Aussenpolitik nahm es Trump mit den Fakten nicht so genau. Seine Aussage, Europa habe mehr für russisches Öl und Gas ausgegeben als für die Verteidigung der Ukraine, wurde ebenfalls widerlegt.

Glaubst du, dass Trumps Aussagen in seiner Kongressrede grösstenteils der Wahrheit entsprachen?

Trumps Rede vor dem Kongress war geprägt von Übertreibungen, Verzerrungen und falschen Behauptungen.

Kommentare

Amediesli

Dazu bräuchte es keinen Faktencheck. Wenn man davon ausgeht, dass er lügt, wenn er den Mund aufmacht, ist man im grünen Bereich. Da steht er mit Putin in Konkurrenz. Aber der hat schon drei Jahre Vorsprung.

User #6095 (nicht angemeldet)

Wobei das mit dem Kauf von Öl und Gas von Russland nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Die EU hat im 2024 für EUR 22 Mia. Energie (Gas, Öl) aus Russland importiert (Studie des Forschungsinstituts CREA) gegenüber Finanzhilfe an die Ukraine von EUR 19 Mia. Hier ist jedoch die militäriche Hilfe nicht mit drin. Dennoch ist es Irrsinn, Russland wie verrückt zu sanktionieren und gleichzeitig deren Krieg zu finanzieren. Ein Schuss ins eigene Knie würden das viele nennen.

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