Tulsi Gabbard: Kontroverse um Moskau-Nähe bei Senatsanhörung
Tulsi Gabbard, Donald Trumps Nominierte für den Posten der Geheimdienstdirektorin, steht unter Beschuss. Demokraten werfen ihr Russlandnähe vor.
Die Senatsanhörung zur Nominierung von Tulsi Gabbard als Nationale Geheimdienstdirektorin schlägt Wellen. Demokratische Senatoren konfrontierten die 43-Jährige mit schwerwiegenden Vorwürfen.
Vize-Vorsitzender greift Gabbard frontal an
Mark Warner, führender Demokrat im Geheimdienstausschuss, äusserte sich laut «n-tv» besorgt. «Es scheint mir, dass sie wiederholt die schlimmsten Handlungen unserer Gegner entschuldigt haben», erklärte er.
Warner warf Tulsi Gabbard vor, die Schuld an Konflikten den USA und ihren Verbündeten zuzuweisen. Der Demokrat verwies auf Gabbards frühere Aussagen zum Ukraine-Krieg.
Die ehemalige Kongressabgeordnete hatte die NATO für den Konflikt mitverantwortlich gemacht. Zudem bestritt sie den Einsatz von Chemiewaffen durch Syriens Machthaber Assad.
Tulsi Gabbard will «keine Marionette» sein
Gabbard wehrte sich vehement gegen die Anschuldigungen. «Meine Kritiker sind nur verärgert darüber, dass ich mich weigere, ihre Marionette zu sein», erwiderte sie laut «n-tv».
Sie versprach, das Amt unparteiisch auszuüben und kündigte an, persönliche Ansichten aussen vor zu lassen.
«Ich werde mich der Aufgabe verschreiben, Geheimdienstinformationen ohne Einseitigkeit zu liefern», versicherte Gabbard gemäss «Stern». Ihre Zusicherung stiess jedoch auf Skepsis.
Zweifel an Eignung von Tulsi Gabbard
Warner äusserte zudem Bedenken bezüglich Gabbards Fähigkeit, das Vertrauen verbündeter Staaten zu gewinnen. Dies sei für den Austausch sensibler Informationen unerlässlich.
«PBS NewsHour» berichtet, dass Gabbard keine typische Geheimdienstexpertise mitbringt. Ihre militärische Laufbahn und politische Erfahrung werden als unzureichend für den Posten angesehen.
John Bolton, ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater unter Trump, zog einen historischen Vergleich. Laut «Tagesschau» erinnere ihn Gabbards Nominierung an den angeblichen Plan des römischen Kaisers Caligula, sein Pferd zum Konsul zu ernennen.
Von der Demokratin zur Trump-Verbündeten
Tulsi Gabbard wurde 1981 in Amerikanisch-Samoa geboren und wuchs in Hawaii auf. Sie diente in der Nationalgarde und im Irak-Krieg, 2013 zog sie als erste Hindu ins US-Repräsentantenhaus ein.
Ursprünglich Mitglied der Demokratischen Partei, wechselte Gabbard 2022 die Seiten. Sie schloss sich den Republikanern an und unterstützte Trump.
Gabbards Nominierung als Geheimdienstdirektorin bedarf der Zustimmung des Senats, in dem die Republikaner über eine knappe Mehrheit verfügen. Abweichler innerhalb der eigenen Partei könnten Gabbards Ernennung verhindern.