Unmut über Migranten in mexikanischer Grenzstadt Tijuana wächst
Das Wichtigste in Kürze
- In Tijuana stossen die ankommenden Migranten auf zunehmend ablehnende Einwohner.
- Der Bürgermeister der Stadt klagt, dass die Migranten «Landstreicher und Kiffer» seien.
Nach der Ankunft Tausender Migranten aus Mittelamerika macht sich in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana Unmut breit. «Einige sind Landstreicher und Kiffer», sagte Bürgermeister Juan Manuel Gastélum. «Einige sind aber auch gute Leute. Tijuana ist eine Stadt der Migranten, aber nicht auf diese Art und Weise.»
Am Wochenende harrten bereits rund 2400 Migranten in einer Sportanlage in Tijuana aus, Tausende weitere wurden noch erwartet. Die Migranten aus Mittelamerika sind seit rund einem Monat auf dem Weg in die USA. Viele wollen dort Asyl beantragen.
Protestveranstaltung geplant
«Wir sind aus unserem Land geflohen. Dort gibt es viel Armut und keine Arbeit», sagte Doris García aus Honduras. Sie stammt aus San Pedro Sula, einer der gefährlichsten Städte der Welt. «Wo wir gewohnt haben, gab es Probleme mit einem Nachbarn. Er hat uns bedroht.»
Für heute Sonntag war eine Protestveranstaltung von Bewohnern Tijuanas angekündigt, zu der mehrere Hundert Menschen erwartet wurden. Die Migranten sollten keine Strassen blockieren oder Müll hinterlassen, hiess es in den Forderungen der Bürgerbewegung auf Facebook. Gleichzeitig war eine Solidaritätsveranstaltung für die Migranten geplant.
Kriminelle werden abgeschoben
«Wir müssen vor allem die öffentliche Sicherheit gewährleisten, denn die Bürger sind besorgt», sagte der Gouverneur des Bundesstaats Baja California, Francisco Vega, laut einem Bericht der Zeitung «Milenio». «Unsere Botschaft lautet: Es gibt keine Toleranz für jene, die die Gesetze und Regeln dieses Landes verletzen. Sollte das geschehen, werden wir sie der Einwanderungsbehörde übergeben, damit sie sofort abgeschoben werden.»
Die Menschen aus Mittelamerika fliehen vor der bitteren Armut und der Gewalt durch Jugendbanden in ihrer Heimat. Die sogenannten Maras erpressen Schutzgeld, kontrollieren ganze Stadtviertel und zwangsrekrutieren Jugendliche. Honduras und El Salvador gehören zu den gefährlichsten Ländern der Welt.
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt immer wieder betont, die Migranten nicht ins Land lassen zu wollen. Er sprach von einer «Invasion» und liess rund 5600 Soldaten an die Grenze verlegen, um die Menschen zu stoppen. Insgesamt sind etwa 9000 Migranten in verschiedenen Gruppen auf dem Weg in die USA.