Uruguay und Brasilien plädieren für Flexibilisierung des Mercosur
Angesichts unterschiedlicher Auffassungen im Mercosur haben sich Uruguay und Brasilien dafür ausgesprochen, das südamerikanische Wirtschaftsbündnis flexibler zu gestalten. «Wir werden 30 Jahre Mercosur feiern», sagte der uruguayische Präsident Luis Lacalle Pou nach einem informellen Mittagessen mit Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro in Brasília in einer live übertragenen Pressekonferenz am Mittwoch. «Er muss überprüft und überarbeitet werden. Der nächste Schritt ist die Flexibilisierung.»
Das Wichtigste in Kürze
- Der brasilianische Präsident Bolsonaro kündigte für März, wenn der 30.
Geburtstag des Mercosur ansteht (26.), ein Treffen der Präsidenten der Mitgliedsländer Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay an. Sie sollen dann über die Öffnung des Bündnisses sprechen, die es erlaubt, eigenständig mit anderen Ländern zu verhandeln.
Im Mercosur herrschen Meinungsverschiedenheiten über seine Ausrichtung. Argentinien setzt eher auf den Schutz seiner Märkte, während Brasilien, Uruguay und Paraguay für eine liberalere Handelspolitik stehen. So zog sich etwa die Mitte-Links-Regierung in Buenos Aires aus den Verhandlungen des Mercosur über Freihandelsabkommen mit Kanada, Südkorea und Singapur zurück.
Differenzen gibt es auch bei dem schon ausgehandelten Freihandelsabkommen des Mercosur mit der EU. Uruguay, Paraguay und Brasilien wollen den Vertrag zügig ratifizieren, Argentinien tritt auf die Bremse. Aber auch in der Europäischen Union ist das Abkommen umstritten. Die Bundesregierung hatte sich dazu angesichts der Abholzung im brasilianischen Amazonas-Gebiet mehrfach skeptisch geäussert.