US-Aussenminister Antony Blinken führt Gespräch mit Lawrow
US-Aussenminister Antony Blinken hat in einem Gespräch mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow die Freilassung von Brittney Griner und Paul Whelan diskutiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Zum ersten Mal seit Beginn des Ukraine-Krieges sprach Antony Blinken mit Sergej Lawrow.
- Die Aussenminister diskutierten die Freilassung von Brittney Griner und Paul Whelan.
Erstmals seit Beginn des Krieges hat US-Aussenminister Antony Blinken mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gesprochen. In einem «offenen und direkten Gespräch» wurde ein Angebot zur Freilassung Brittney Griner und Paul Whelan gegeben. Die US-Basketballerin und der amerikanische Staatsbürger sind in Russland inhaftiert.
«Ich habe den Kreml gedrängt, den substanziellen Vorschlag zu akzeptieren, den wir (...) gemacht haben», äussert sich Blinken zum Gespräch. Auch das russische Aussenministerium bestätigte das Gespräch.
Antony Blinken macht Angebot für Freilassung
Whelan, der mehrere Staatsbürgerschaften hat, war im Dezember 2018 in Russland verhaftet worden. Wwegen des Vorwurfs der Spionage wurde er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Antony Blinken hatte am Mittwoch überraschend angekündigt, Russland ein Angebot zur Freilassung der beiden gemacht zu haben.
Die beiden Aussenminister hatten das letzte Mal vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar miteinander Kontakt. Blinken sagte, um die Freilassung Griners und Whelans zu erreichen, liege bereits seit Wochen ein Angebot auf dem Tisch.
Die US-Regierung gab bisher keine Details zu dem Angebot bekannt, das Russland gemacht wurde. In US-Medien wurde aber über einen Gefangenaustausch spekuliert. Demnach soll ein Austausch mit dem in den USA inhaftierten russischen Waffenhändler Viktor Bout Teil des Angebots sein.
Moskau fordert seit Jahren die Auslieferung des früheren Sowjetoffiziers, der Regime in zahlreichen Ländern illegal mit Waffen ausgerüstet haben soll. Bout war als «Händler des Todes» berüchtigt.
Griners Verhaftung als politisch kritisiert
Die US-Regierung kritisiert, dass Griner zu Unrecht festgehalten werde. Den Vorwurf, der Prozess gegen Griner sei politisch motiviert, weist Moskau zurück. Die US-Basketballerin war auf dem Moskauer Flughafen Scheremetjewo festgenommen worden.
Bei der Kontrolle ihres Gepäcks im Februar soll sie sogenannte Vape-Kartuschen und eine geringe Menge Haschisch-Öl bei sich gehabt haben. Griner hat ihre Schuld eingestanden, verteidigte sich aber vor Gericht: Sie habe medizinisches Marihuana in Absprache mit ihrem Arzt als schmerzstillendes Mittel verwendet. Sie habe nicht die Absicht gehabt, «irgendein Gesetz der Russischen Föderation zu verletzen».