US-Bürgerrechtler befürchten LGBTQ-Diskriminierung am Arbeitsplatz

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USA,

Das US-Arbeitsministerium hat mit einer vorgeschlagenen Neuregelung zur Gleichberechtigung am Arbeitsplatz Proteste von Bürgerrechtlern ausgelöst.

LGBTQ USA
Teilnehmer einer LGBTQ-Parade in San Francisco. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bürgerrechtler in den USA protestieren gegen eine mögliche Neuregelung am Arbeitsplatz.
  • Der Vorschlag diskriminiere unter anderem Schwule, Lesben und Transsexuelle.

Mit einer vorgeschlagenen Neuregelung zur Gleichberechtigung am Arbeitsplatz hat das Arbeitsministerium von US-Präsident Donald Trump Proteste von Bürgerrechtlern ausgelöst. Die Organisation ACLU kritisierte, der Vorschlag vom Mittwoch ziele auf die Diskriminierung unter anderem von Schwulen, Lesben und Transsexuellen ab.

Mit der Neuregelung sollen nach Angaben des Ministeriums Ausnahmen klargestellt werden, die religiöse Organisationen, die unter Vertrag für die US-Regierung arbeiten, bei Gleichstellungsbestimmungen geniessen.

Generell ist Arbeitgebern, die im Auftrag der US-Regierung arbeiten, eine Benachteiligung von Arbeitnehmern etwa auf Grundlage der ethnischen Zugehörigkeit, der Herkunft, des Geschlechts oder des Glaubens nicht gestattet. Für religiöse Organisationen gelten schon jetzt bestimmte Ausnahmen: So ist ihnen beispielsweise gestattet, vorzugsweise Angehörige des eigenen Glaubens einzustellen. Nach Ansicht von Kritikern würde der Vorschlag des Arbeitsministeriums die Ausnahmen deutlich ausweiten.

LGBTQ
Eine Treppe in New York in den Farben der LGBTQ-Flagge. - Keystone

Das Ministerium argumentiert mit Verweis auf Gerichtsurteile der vergangenen Jahre unter anderem, dass nicht nur Organisationen wie kirchliche Einrichtungen, sondern auch Firmen religiösen Schutz geniessen können - etwa dann, wenn deren Besitzer gläubig sind. Solche Arbeitgeber könnten eine Beschäftigung davon abhängig machen, dass Angestellte sich an Grundsätze ihrer Religion hielten.

Anhörung bis September

In dem Vorschlag des Ministeriums wird betont, dass auch Arbeitgeber von solchen Organisationen oder Firmen Arbeitnehmer nicht auf der Grundlage etwa von ethnischer Zugehörigkeit, des Geschlechts oder anderer geschützter Merkmale diskriminiert werden dürften. Nicht ausdrücklich genannt wird dort die sexuelle Orientierung.

Die LGBTQ-Gruppe Human Rights Campaign äusserte ebenso wie die ACLU die Befürchtung, dass der Schutz der Arbeitsplätze von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen und queeren Menschen in solchen Organisationen gefährdet werden könnte. Die ACLU kündigte an, man werde versuchen, die Neuregelung zu stoppen. Das Ministerium rief die Öffentlichkeit dazu auf, bis Mitte September Stellung zu dem 46 Seiten umfassenden Vorschlag zu beziehen.

Trumps Vorgänger Barack Obama hat die LGBTQ-Rechte in seiner Amtszeit ausgeweitet. Unter Trump werden sie wieder eingeschränkt. Gerichte haben in den vergangenen Jahren die religiösen Rechte von Arbeitgebern und Firmen gestärkt. So bekam etwa der Inhaber einer Konditorei in Colorado recht, der sich aus religiösen Gründen weigerte, einen Hochzeitskuchen für ein schwules Paar zu backen.

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