US-Gouverneur stuft Angriff auf jüdisches Fest als Terrorakt ein
Am Samstag kam es zu einem Messerangriff während einer jüdische Feier in New York. US-Gouverneur Andrew Cuomo stufte die Tat nun als Terrorakt ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag hat ein Mann während einer Feier das Haus eines Rabbis in den USA gestürmt.
- Dabei verletzte er mindestens fünf Menschen mit einem Messer.
- Der mutmassliche Täter konnte gefasst werden.
- Der Gouverneur Andrew Cuomo stufte die Tat nun als «Terrorakt» ein.
Am Samstag ist im US-Bundesstaat New York während des jüdischen Chanukka-Festes ein Anschlag auf das Haus eines Rabbiners verübt worden. US-Gouverneur Andrew Cuomo ordnete die Tag am Sonntag als «Terrorakt» ein.
Nun sprach US-Präsident Donald Trump den Betroffenen sein Mitgefühl aus und wünschte Gute Besserung. Er rief die USA dazu auf, gemeinsam gegen Antisemitismus zu kämpfen.
The anti-Semitic attack in Monsey, New York, on the 7th night of Hanukkah last night is horrific. We must all come together to fight, confront, and eradicate the evil scourge of anti-Semitism. Melania and I wish the victims a quick and full recovery.
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 29, 2019
Stichwaffenangriff in Monsey (NY)
Bei dem Stichwaffenangriff in Monsey wurden nach Angaben der jüdischen Organisation OPJAC in der Nacht fünf chassidische Juden verletzt. Zwei davon hätten lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Der mutmassliche Angreifer wurde nach Polizeiangaben festgenommen, ein Fahrzeug wurde beschlagnahmt.
«Dies ist ein Terrorakt. Ich denke, dies sind einheimische Terroristen. Sie versuchen, Angst zu verbreiten», sagte Cuomo vor Journalisten in Monsey, 50 Kilometer nördlich von New York City. Angetrieben von Hass begingen die Täter «Massenangriffe», sagte Cuomo mit Verweis auf frühere Angriffe gegen jüdische Einrichtungen.
Der Angreifer verübte seine Tat während einer Feier zum jüdischen Chanukka-Fest. In Monsey lebt eine grosse jüdische Gemeinde. Sie stellt mit 90'000 Einwohnern rund ein Drittel der Bevölkerung.
«Ich habe um mein Leben gebetet»
Laut der Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) schwebten zwei Verletzte in Lebensgefahr. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der «Länge eines Besenstiels». «Ich habe um mein Leben gebetet», sagte der 65-Jährige.
Yossi Gestetner, Mitbegründer der Organisation OJPAC, sagte der Zeitung «New York Times», einer der Verletzten sei ein Sohn des Rabbiners. «Viele Dutzend Menschen waren in dem Haus», sagte Gestetner. Dort sei das jüdische Lichterfest gefeiert worden.
Gouverneur Cuomo verurteilte den Angriff. Er sei «entsetzt» über die «abscheuliche und feige Tat». In New York gebe es «keine Toleranz für Antisemitismus».
Cuomo teilte mit, er habe die Abteilung für Hasskriminalität der Polizei eingeschaltet. Der Angreifer müsse mit «der ganzen Härte des Gesetzes» bestraft werden.
Verstärkte Schutzmassnahmen für jüdische Gesellschaft
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, «um diese Angriffe ein- für allemal zu stoppen».
We will NOT allow this to become the new normal. We’ll use every tool we have to stop these attacks once and for all. The NYPD has deployed a visible and growing presence around Jewish houses of worship on the streets in communities like Williamsburg, Crown Heights and Boro Park.
— Mayor Eric Adams (@NYCMayor) December 29, 2019
Der Direktor der Anti-Defamation-Liga, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmassnahmen für die jüdische Gemeinschaft.
Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert. Er rief dazu auf, das «Übel» des Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, das «rund um die Welt» eine Gefahr darstelle.
In den USA hat die antisemitische Gewalt in den vergangenen Jahren zugenommen. Betroffen davon ist auch der Grossraum New York. Anfang Dezember hatten zwei Angreifer in Jersey City vier Menschen getötet. Im Oktober 2018 ermordete ein 46-jähriger Angreifer in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen.