US-Wirtschaft

US-Wirtschaft zwischen Hoffen und Bangen

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USA,

Für Millionen Amerikaner ist die zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes weggefallen. In Washington wird noch immer um ein weiteres Konjunkturpaket gerungen.

US-Präsident Donald Trump setzt alles daran, dass im Wahljahr 2020 die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. (Archivbild)
US-Präsident Donald Trump setzt alles daran, dass im Wahljahr 2020 die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Susan Walsh

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wirtschaftslage in den USA ist angespannt, die Erholung hat sich verlangsamt.
  • Für viele Amerikaner läuft die Arbeitslosenhilfe bald aus.
  • Die USA sind hart von der Corona-Pandemie getroffen worden.

Die Erholung am US-Arbeitsmarkt gerät Analysten zufolge wegen der anhaltenden Corona-Pandemie ins Stocken. Die US-Regierung gibt am Freitag die Arbeitslosenquote für den Monat Juli bekannt.

Im Juni war die Quote den zweiten Monat in Folge gefallen, zuletzt auf 11,1 Prozent. Nun rechneten Experten angesichts der jüngsten Zunahme der Corona-Neuinfektionen in vielen Landesteilen nur mit einer leichten Verbesserung der Lage. Vor der Pandemie hatte die Arbeitslosenquote noch bei 3,5 Prozent gelegen.

Über eine Million neue Anträge auf Arbeitslosenhilfe

Trotz der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung in den USA ist die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin sehr gespannt. In der Woche bis einschliesslich 1. August etwa stellten rund 1,2 Millionen Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe, wie Daten vom Donnerstag zeigten.

Arbeitslosenquote USA
Arbeitslosenquote USA - Keystone

Auch in den Vorwochen lag die Zahl der Neuanträge deutlich über einer Million. Die Anträge spiegeln die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts und zeigen, dass sich die weltgrösste Volkswirtschaft weiterhin in einer schweren Krise befindet. Vor der Pandemie war die Zahl der Neuanträge selten über 100'000 gestiegen.

Angesichts einer rasanten Zunahme der Neuinfektionen in Bundesstaaten im Süden und Westen des Landes - in denen rund ein Drittel der Bevölkerung lebt - geriet die wirtschaftliche Erholung zuletzt wieder ins Stocken.

Nur 167'000 neue Jobs

Der weithin beachtete ADP-Bericht zur Beschäftigung in der Privatwirtschaft zeigte für den Monat Juli am Mittwoch nur eine Zunahme um 167'000 Jobs. Analysten hatten mehr als eine Million erwartet. Der Bericht legte nahe, dass sich auch bei der Arbeitslosenquote nur eine geringe Verbesserung ergeben haben dürfte.

Experten bezeichnen das Verharren der Arbeitslosigkeit auf historisch hohem Niveau als besonders besorgniserregend, weil eine zusätzliche Arbeitslosenhilfe des Bundes in Höhe von 600 Dollar pro Woche aus einem Corona-Hilfspaket vom März Ende Juli ausgelaufen ist.

Arbeitslose in den USA
Menschen stehen in einer Schlange vor einem Jobcenter, um Arbeitslosenhilfe zu beantragen. - dpa

Das Wegfallen der Hilfe dürfte Millionen Amerikaner schwer treffen und die Konjunktur insgesamt belasten - zumal der Verbrauch einen grossen Teil der Wirtschaftsleistung ausmacht. Demokraten, Republikaner und Regierung wollten am Freitag erneut über ein weiteres Konjunkturpaket verhandeln, das auch die grosszügige Arbeitslosenhilfe erneuern soll.

Sinkt Arbeitslosenquote weiter?

Die Arbeitslosenquote war wegen der Corona-Krise, die weite Teile des Wirtschaftslebens stilllegte, im April auf über 14 Prozent gestiegen. Im Mai fiel sie auf 13,3 Prozent, im Juni dann überraschend deutlich auf 11,1 Prozent. Die Quote für den Monat Juli wird wegen der üblichen verzögerten Datenerhebung nur die Lage am Arbeitsmarkt bis Mitte des Monats abbilden.

US-Präsident Donald Trump, der sich im November um eine zweite Amtszeit bewirbt, hofft auf eine rasche Erholung der Wirtschaft. Die meisten Analysten sehen dies jedoch wegen der anhaltenden Pandemie deutlich skeptischer. Auch die US-Notenbank Federal Reserve geht wegen der Pandemie nicht mehr von einer sehr raschen Erholung aus.

In den USA gibt es nach Daten der Universität Johns Hopkins inzwischen fast 4,9 Millionen bestätigte Coronavirus-Infektionen und rund 160'000 damit verbundene Todesfälle. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Erreger lag zuletzt bei über 50'000 pro Tag.

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