USA drohen Russland im Fall von Nawalnys Tod mit Konsequenzen
Kremlgegner Alexej Nawalny befindet sich seit über zwei Wochen in einem Hungerstreik. Die USA droht Russland nun mit Konsequenzen, sollte er sterben.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA drohen Russland mit Konsequenzen, falls Alexej Nawalny stirbt.
- Der Kremlgegner ist seit mehr als zwei Wochen in einem Hungerstreikt.
- Ärzte in seinem Umfeld warnen, dass sein Herz stehen bleiben könnte.
Die US-Regierung hat Russland mit Konsequenzen gedroht, sollte der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny im Gefängnis sterben. «Wir haben der russischen Regierung mitgeteilt, dass das, was mit Herrn Nawalny in ihrem Gewahrsam geschieht, in ihrer Verantwortung liegt», sagte der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, dem Sender CNN am Sonntag. «Es wird Konsequenzen geben, falls Herr Nawalny stirbt.»
Über mögliche spezifische Massnahmen gegen Russland in einem solchen Fall wolle er derzeit nicht öffentlich sprechen. Sullivan wies Kritik daran zurück, dass Biden in seiner Ansprache zu Russland am Donnerstag den Fall Nawalny nicht angesprochen hatte.
Ärzte warnen vor Herzstillstand
Man sei zu dem Schluss gekommen, dass man in diesem Fall besser «durch diplomatische Kanäle direkt mit der höchsten Ebene der russischen Regierung» kommuniziere, als öffentliche Erklärungen dazu abzugeben, sagte Sullivan. Ärzte aus Nawalny Umfeld warnten am Wochenende davor, dass das Herz des 44-Jährigen stehen bleiben könnte. Nawalny ist seit mehr als zwei Wochen im Hungerstreik.
Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind angespannt. Das Weisse Haus in Washington hatte am Donnerstag zehn russische Diplomaten ausgewiesen und eine Reihe neuer Sanktionen gegen Russland verhängt. Als Begründung nannte die US-Regierung einen Moskau zugeschriebenen Hackerangriff und Einmischung in die US-Wahlen. Als Reaktion wies Russland zehn US-Diplomaten aus und verhängte Sanktionen gegen die USA. Ausserdem erliess Moskau Einreisesperren gegen hochrangige US-Regierungsvertreter, darunter zwei Minister.