Die USA stellen der Nato für Missionen und Auslandseinsätze ihre Fähigkeiten zur Kriegsführung im Cyberbereich zur Verfügung.
James N. Mattis
Der ehemalige US-Verteidigungsminister James N. Mattis. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die USA stellen der Nato Mittel gegen die Cyberattacken zur Verfügung.
  • Der Angriff auf die OPCW zeige Moskaus «rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten».
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Die USA stellen der Nato für Missionen und Auslandseinsätze ihre Fähigkeiten zur Kriegsführung im Cyberbereich zur Verfügung. Neben Grossbritannien, Dänemark, den Niederlanden und Estland hätten die Vereinigten Staaten zugesagt, «nationale Cyber-Beiträge bereitzustellen, um der Nato zu helfen, in diesem wichtigen Bereich zu kämpfen», sagte US-Verteidigungsminister Jim Mattis beim Treffen mit seinen Bündniskollegen am Donnerstag in Brüssel. Er verurteilte gleichzeitig die jüngsten, Russland zugeschriebenen Cyberattacken.

Der vereitelte Angriff auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) im niederländischen Den Haag zeige Moskaus «rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten», sagte Mattis. Die USA stünden «Seite an Seite» mit den Niederlanden und auch mit Grossbritannien, das Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU am Donnerstag für eine Reihe von Cyberangriffen weltweit verantwortlich gemacht hatte.

Mattis wollte sich nicht zu einer konkreten Reaktion auf den versuchten Angriff auf die OPCW äussern. Die Russen seien mit ihrer Ausrüstung erwischt worden und müssten «zur Verantwortung gezogen» werden, sagte er. Wie reagiert werde, sei eine «politische Entscheidung der beteiligten Nationen».

Abwehr und Aufdeckung verbessern

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg betonte, wichtig sei, dass die Nato und ihre Alliierten besser bei der Abwehr und Aufdeckung derartiger Angriffe würden. Der vereitelte Angriff auf die OPCW zeige, dass dies der Fall sei, sagte er.

Der Einsatz der von den USA und anderen Ländern bereitgestellten Cyber-Fähigkeiten bezieht sich nur auf Nato-Missionen und Auslandseinsätze, etwa in Afghanistan oder im Irak. Die Nato werde offensive Cyber-Fähigkeiten für Gegenschläge immer nur «verhältnismässig und in Übereinstimmung mit internationalem Recht» einsetzen, betonte Stoltenberg.

Die Nato hatte den Cyberspace 2016 zu einem eigenständigen Einsatzgebiet gemacht. Angriffe über Datennetze können seitdem wie solche durch Land-, See- oder Luftstreitkräfte behandelt werden. Dies bedeutet auch, dass Cyber-Angriffe den Bündnisfall nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages auslösen können.

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