USA ziehen sich aus Abkommen zur Luftüberwachung zurück

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USA,

Ziel von «Open Skies» ist Rüstungskontrolle und Vetrauensbildung. Doch nun ziehen sich die USA aus dem Abkommen zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung zurück. Führende US-Demokraten hatten schon früh vor diesem Schritt gewarnt.

Donald Trump am Dienstag während einer Pressekonferenz in der US-Hauptstadt. Foto: Michael Brochstein/ZUMA Wire/dpa
Donald Trump am Dienstag während einer Pressekonferenz in der US-Hauptstadt. Foto: Michael Brochstein/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump zieht seine USA aus einem weiteren Abkommen zurück.
  • Diesmal trifft es das Abkommen zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung.
  • Bei «Open Skies» würde Russland schamlos gegen die Vereinbarungen verstossen, sagt Trump.

Die USA wollen sich aus einem Vertrag zwischen den Nato-Staaten und ehemaligen Mitgliedern des Warschauer Pakts zur gegenseitigen militärischen Luftüberwachung zurückziehen.

USA sauer auf Russland

Die USA würden sich nicht mehr an Abkommen halten, die von anderen Vertragspartnern verletzt würden, erklärte US-Präsident Donald Trumps Nationaler Sicherheitsberater Robert O'Brien am Donnerstag mit Blick auf Russland. Das Abkommen zum Offenen Himmel («Open Skies») erlaubt den 34 Unterzeichnerstaaten unter anderem mehrere Beobachtungsflüge pro Jahr im Luftraum der Vertragspartner.

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Russische Soldaten stehen auf der Luftwaffenbasis Hmeimim vor einem Militärflugzeug in Reih und Glied. - Keystone

Die Flüge dienen dem deutschen Bundesverteidigungsministerium zufolge der «Rüstungskontrolle und Vertrauensbildung in schwierigen sicherheitspolitischen Zeiten». An allen Flügen nehmen demnach immer sowohl Vertreter der beobachtenden und der beobachteten Staaten teil.

Die US-Regierung kritisiert, dass Russland «weiterhin schamlos» gegen seine vertraglichen Verpflichtungen verstosse, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte. Russland begrenze zum Beispiel Kontrollflüge über der russischen Exklave Kaliningrad, was «die Transparenz in einem sehr militarisiertem Gebiet reduziert», erklärte Sprecher Jonathan Hoffman. Dies gelte auch für die Grenze zwischen Russland und Georgien, sagte er weiter.

Überflüge verlieren an Bedeutung

Experten zufolge haben die Überflüge für das US-Militär dank modernster Überwachungssatelliten inzwischen auch an Bedeutung verloren. Beim US-Aussenministerium hiess es 2016, die Überflüge nach dem «Open Skies»-Vertrag böten «wertvolle Informationen, insbesondere für unsere Verbündeten und Partner, die nicht die gleichen Überwachungsfähigkeiten haben wie die USA».

trump putin
Donald Trump nennt sich einen der schärfsten Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin. - Keystone

Die USA haben unter Präsident Trump bereits zahlreiche internationalen Abkommen verlassen, darunter das Atom-Abkommen mit dem Iran, das Pariser Klima-Abkommen und den INF-Vertrag über das Verbot landgestützter atomarer Mittelstreckenwaffen. Letzterer war zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion geschlossen worden und war für Europa der wichtigste Vertrag zur atomaren Abrüstung.

Demokraten: «Geschenk an Putin»

Führende Demokraten im Kongress hatten die Regierung Ende vergangenen Jahres vor einem Austritt aus dem Abkommen gewarnt. Das «wäre ein weiteres Geschenk der Trump-Regierung an Putin», hiess es in einem Brief an Aussenminister Mike Pompeo und Verteidigungsminister Mark Esper.

Die Nato und Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes hatten sich 1992 auf die gegenseitige militärischen Überwachung «von Vancouver bis Wladivostok» geeinigt. Der Vertrag trat 2002 in Kraft.

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