Kolumbiens Präsident bezeichnet Trump als «weissen Sklavenhändler»
Zwischen den USA und Kolumbien gab es am Sonntag einen Schlagabtausch. Nun scheint Donald Trump zu bekommen, was er will. Präsident Petro antwortet scharf.
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA und Kolumbien haben den Zollstreit beigelegt.
- Gemäss dem Weissen Haus stimmt die kolumbianische Regierung allen Trump-Bedingungen zu.
- Präsident Petro verweigerte zuvor US-Militärflugzeugen mit Migranten an Bord die Landung.
Der Zollstreit zwischen den USA und Kolumbien wegen der vom neuen US-Präsidenten Donald Trump veranlassten Abschiebeflüge ist nach Angaben des Weissen Hauses beigelegt.
Die kolumbianische Regierung habe allen Bedingungen Trumps zugestimmt, einschliesslich der «uneingeschränkten Aufnahme» aller Kolumbianer, die aus den Vereinigten Staaten zurückgeschickt würden, teilte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt mit.
Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro gab Leavitts Mitteilung kommentarlos auf der Plattform X wieder.
In einem weiteren Beitrag folgen dann aber Giftpfeile in Richtung Trump.
«Kolumbien schaut nun nicht mehr nach Norden»
Darin bezeichnete Petro Donald Trump indirekt als «Sklavenhändler». Konkret schreibt er: «Dir gefällt unsere Freiheit nicht, okay. Ich gebe weissen Sklavenhändlern nicht die Hand.»
Weiter sinniert der kolumbianische Präsident über die Gier nach Öl, welche «die menschliche Spezies zerstören» werde. Er äussert zunächst die Hoffnung, mit Trump dereinst bei einem Glas Whiskey darüber diskutieren zu können.
Sogleich verwirft er aber das Ansinnen, «weil Sie mich für eine minderwertige Rasse halten und ich das nicht bin, und auch kein Kolumbianer ist es».
Von den USA will sich Petro offenbar nun distanzieren: «Kolumbien schaut nun nicht mehr nach Norden, sondern blickt auf die Welt.»
Seit seiner Amtseinführung vergangene Woche treibt Trumps Regierung Festnahmen und Abschiebungen von Migranten ohne Aufenthaltserlaubnis voran. Im Zuge dessen liess die US-Regierung auch Menschen ohne gültige Papiere in Flugzeuge setzen, um sie in ihre Heimatländer zurückzubringen.
Erst Eskalation – dann Einigung
Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro verhinderte am Wochenende allerdings die Landung zweier US-Militärflugzeuge mit aus den USA abgeschobenen Kolumbianern an Bord.
Daraufhin kündigte Donald Trump Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Kolumbien und Einreisebeschränkungen an. Petro zog sofort nach und wies seine Regierung an, die Zölle auf Einfuhren aus den USA ebenfalls um 25 Prozent zu erhöhen.
In der Mitteilung aus Washington hiess es nun, dass Petro zugestimmt habe, US-Militärflugzeuge mit aus den Vereinigten Staaten ausgeflogenen Menschen «ohne Einschränkung oder Verzögerung» landen zu lassen.
Auf der Grundlage dieser Vereinbarung würden die Zölle nicht verhängt – es sei denn, Kolumbien halte sich nicht an diese Vereinbarung.
Die vom US-Aussenministerium verhängten Visasanktionen und die verstärkten Zoll- und Grenzschutzkontrollen bei allen kolumbianischen Gütern und Staatsangehörigen bleiben demnach aber vorerst in Kraft, bis die erste Maschine in Kolumbien gelandet ist.
«Die heutigen Ereignisse machen der Welt deutlich, dass Amerika wieder respektiert wird», schrieb Leavitt weiter.