Venezuela fordert Interpol zu Festnahme von Oppositionspolitiker auf

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Die venezolanische Regierung hat die internationale Polizeibehörde Interpol aufgefordert, einen Oppositionspolitiker festzunehmen.

Nicolas Maduro, Präsident von Venezuela, spricht während einer landesweiten Fernsehansprache aus dem Miraflores Palast.
Nicolas Maduro, Präsident von Venezuela, spricht während einer landesweiten Fernsehansprache aus dem Miraflores Palast. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Venezuela hat Interpol aufgefordert, einen Oppositionspolitiker festzunehmen.
  • Er soll in das Attentat gegen den venezolanischen Präsidenten verwickelt sein.

Die venezolanische Regierung hat die internationale Polizeibehörde Interpol aufgefordert, einen Oppositionspolitiker festzunehmen. Der im Exil im Nachbarland Kolumbien lebende Abgeordnete und ehemalige Parlamentspräsident Julio Borges sei an einem mutmasslichen Anschlagsversuch auf Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro beteiligt gewesen, sagte der Kommunikationsminister Jorge Rodríguez am Freitag auf einer Pressekonferenz. Der Antrag erstrecke sich auch auf andere Verdächtige in Kolumbien und in den USA, die in das versuchte Attentat verwickelt seien.

Der festgenommene Oppositionsabgeordnete Juan Requesens erklärte unterdessen in einem von der Regierung verbreiteten Video gegenüber der Staatsanwaltschaft, Borges habe ihn vor einigen Wochen kontaktiert. Borges habe ihn gebeten, Juan Monasterios von Venezuela nach Kolumbien zu bringen. Zu diesem Zweck habe Borges ihn über eine Textnachricht mit Monasterios in Verbindung gebracht.

Monasterios ist ein Mitglied der venezolanischen Armee im Ruhestand. Nach seiner Festnahme gab er an, am Angriff vom vergangenen Samstag auf Maduro beteiligt gewesen zu sein. Den 29-jährigen Requesens hatte der Geheimdienst Sebin am Dienstag in Caracas festgenommen. Die dem Parlament übergeordnete und vollständig von der Regierung kontrollierte Verfassungsversammlung entzog später Requesens und Borges die parlamentarische Immunität.

Unterstützung aus den USA

Maduro selbst hatte zuvor Borges und Requesens beschuldigt, zusammen mit dem Nachbarland Kolumbien seine Ermordung geplant zu haben. Sie seien dabei finanziell von Unbekannten aus dem US-Bundesstaat Florida unterstützt worden. Das Oberste Gericht Venezuelas hatte am Mittwoch die Festnahme von Borges angeordnet.

Borges hatte den mutmasslichen Anschlagsversuch auf Maduro zuletzt als eine inszenierte «Farce» bezeichnet. Dies bekräftigte er am Mittwoch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP: «Es gab kein Attentat, das wurde von der Regierung erfunden.» Es handle sich um einen Vorwand für «Einschüchterung und Unterdrückung». Borges gehört der rechtsgerichteten Partei Primero Justicia (PJ) des ehemaligen Präsidentschaftskandidaten Henrique Capriles an.

Maduro war am Samstag nach eigenen Angaben während einer Militärzeremonie in Caracas einem Mordanschlag entgangen. Zwei mit Sprengstoff bestückte Drohnen seien in der Nähe des Staatschefs explodiert. Sieben Mitglieder der Nationalgarde wurden der Regierung zufolge verletzt, drei von ihnen schweben demnach in Lebensgefahr. Maduro blieb unversehrt. Das faktisch entmachtete Parlament hatte sich am Dienstag für eine unabhängige Untersuchung der Drohnenexplosionen ausgesprochen.

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