Der deutsche Aussenminister Maas setzt sich an der Generalversammlung der Vereinten Nationen für Multilateralismus ein.
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Bundesaussenminister Heiko Maas spricht während der 74. Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Aussenminister Maas arbeitet seit längerem an einer «Allianz für Multilateralismus».
  • Bei der UN-Vollversammlung hat sie Gestalt angenommen.
  • Damit setzt er einen Kontrapunkt zu Redner wie Donald Trump.
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Vor mehr als einem Jahr präsentierte Aussenminister Maas die Idee einer «Allianz für Multilateralismus». Jetzt nimmt sie bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen Gestalt an. «Zusammenarbeit ist alles andere als Verrat am eigenen Land. Sie schafft vielmehr die Voraussetzung dafür, dass es unseren Ländern gut geht», sagte er in der Generaldebatte in New York.

Vereinte Nationen: Probleme zusammen lösen

Keine einzige der grossen Zukunftsfragen lasse sich von einem Land alleine lösen. «Auf Globalisierung, Digitalisierung, Migration oder den menschengemachten Klimawandel finden wir nur gemeinsam Antworten.»

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Vereinte Nationen Vollversammlung: Der Staatsrat von China und Wang Yi (M.L), Aussenminister der Volksrepublik China, nehmen am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen an einem Treffen mit Aussenminister Heiko Maas (SPD, l) und den Aussenministern der EU, des Iran, Russland, Frankreich und Grossbritannien teil. - dpa

Maas setzte damit einen Kontrapunkt zu anderen Rednern: Zum Beispiel zu US-Präsident Donald Trump, Brasiliens Staatschef Jair Bolsonaro und dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani. Trump hatte in seiner Rede vor der Vollversammlung gesagt: «Die Zukunft gehört Patrioten.»

Vereinte Nationen: «Allianz für Multilateralismus»

Maas arbeitet seit Juli vergangenen Jahres daran, dieser Haltung eine «Allianz für Multilateralismus» entgegenzusetzen. Eine grosse Auftaktveranstaltung dazu soll am Donnerstag mit Vertretern aus mehr als 50 Ländern stattfinden, die meisten davon Aussenminister. Die Allianz soll bestehende internationale Abkommen stärken, die Reform internationaler Institutionen voranbringen und eine engere Kooperation fördern.

Sie ist als loses Netzwerk geplant. Sie soll keine Gruppe mit fest geregelter Mitgliedschaft wie etwa die G7 oder die G20 sein. Bei der Auftaktveranstaltung soll es unter anderem um die Stärkung des Völkerrechts und der Menschenrechte gehen. Auch die Abrüstung, Krisenprävention, Friedenskonsolidierung und um Cyber-Sicherheit sowie Klimawandel sollen Thema sein.

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