Was bedeutet die Kentucky-Pleite für Donald Trump?
Bei verschiedenen regionalen und lokalen Wahlen haben die US-Demokraten klar gewonnen. Doch auch Donald Trump feiert Wahlsiege auf Twitter. Wie kann das sein?
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trumps Republikaner haben bei regionalen Wahlen in den USA verloren.
- Die Demokraten frohlocken im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl in einem Jahr.
- Doch Donald Trump ist weiterhin populär.
Fast genau ein Jahr vor der US-Präsidentschaftswahl haben die Demokraten Erfolge bei Wahlen in den Bundesstaaten Kentucky und Virginia eingefahren.
Doch US-Präsident Donald Trump feiert auf Twitter einen Sieg für seine Republikaner.
A great evening last night in Kentucky and Mississippi for the Republican Party with 13 BIG WINS, including a Governorship in Mississippi. Congratulations to everyone! pic.twitter.com/bvQLOmwlbd
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) November 6, 2019
Zwar biegt Donald Trump die Wahrheit etwas zurecht. Doch diese Wahlen hat er eigentlich verloren. Oder etwa nicht?
Klare Siege für Demokraten
Fakt ist: Bei der Gouverneurswahl in Kentucky erklärte der demokratische Herausforderer Andy Beshear seinen Wahlsieg. In Virginia gelang es den Demokraten, die bislang knapp von den Republikanern gehaltene Mehrheit in beiden Parlamentskammern zu übernehmen. Auch im Swing-State Pennsylvania konnten die «Dems» wichtige Siege in Lokalwahlen einfahren.
Wie schon bei den Midterm-Wahlen vor einem Jahr konnten die Demokraten wahrscheinlich frustrierte gemässigte Republikaner für sich gewinnen. Das ist besonders für die US-Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr entscheidend.
Doch auch Trump hat irgendwie recht, analysiert «Spiegel Online». Der Gouverneurssitz in Mississippi wurde souverän verteidigt. Die Niederlage in Kentucky war zudem vorauszusehen, denn der republikanische Kandidat war extrem unpopulär.
Donald Trump weiterhin beliebt
Anders der US-Präsident: In der Republikaner-Hochburg unterstützt weiterhin eine grosse Mehrheit Trump. 2016 lag er hier 30 Prozentpunkte vor Hillary Clinton. Dies wird auch ein Gouverneur der Opposition nicht ändern können.
Die Wahlergebnisse dürfen also nicht zu stark als Zeichen gegen Trump gewertet werden. Für die Demokraten sind sie jedoch eine Bestätigung, dass ihre Strategie eines Impeachment-Verfahrens funktioniert. Denn sie können damit ihre Wähler mobilisieren.
Die Republikaner sind jedoch unbeeindruckt. Im Kongress hält weiterhin eine überwältigende Mehrheit zu Donald Trump. Auch diese Wahlergebnisse werden nichts daran ändern, meint der «Spiegel».
Die praktisch jeden Tag ans Licht kommenden neuen Beweise werden ignoriert. Er lese das alles gar nicht mehr, so der republikanische Senator Lindsey Graham. Die Untersuchung bezeichnet er als Betrug. Offenbar wirken Trumps Schimpftiraden auf Twitter.