Weisses Haus verteidigt sich in Bidens Dokumentenaffäre
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Durchsuchung fanden Ermittler weitere Geheimdokumente in Bidens Haus.
- Das Weisse Haus betont, verteidigt den US-Präsidenten erneut.
- Er habe dem Justizministerium «freiwillig» und proaktiv» Zugang gewährt.
In der Affäre um bei Joe Biden gefundene Geheimdokumente hat das Weisse Haus den derzeitigen US-Präsident erneut verteidigt. Der Präsident habe dem Justizministerium den Zugang zu seinem Haus freiwillig gewährt, sagte Ian Sams, ein Sprecher des Rechtsberaters des Weissen Hauses. Die Ermittler hätten «die beispiellose Möglichkeit» gehabt, «auf jahrzehntealte, persönlich handgeschriebene Notizen, Akten, Papiere, Listen, Erinnerungsstücke und andere Materialien in seinem Haus zuzugreifen».
Am Wochenende war bekannt geworden, dass Ermittler in Bidens Haus im US-Bundesstaat Delaware auf weitere Geheimdokumente gestossen waren. Ein Teil davon stamme aus Bidens Zeit als Vizepräsident, andere aus seiner Zeit als Senator, erklärte Bidens Anwalt Bob Bauer. Die knapp 13-stündige Durchsuchung war bereits am Freitag erfolgt. In den vergangenen Wochen waren mehrfach vertrauliche Unterlagen in privaten Räumen Bidens aufgetaucht. Von einigen Funden erfuhr die Öffentlichkeit erst, als Medien darüber berichteten. Justizminister Merrick Garland beauftragte einen Sonderermittler damit, die Vorfälle zu untersuchen.
Die US-Regierung steht wegen ihrer Informationspolitik in der Kritik. «Es handelte sich um ein freiwilliges, proaktives Angebot der persönlichen Anwälte des Präsidenten an das Justizministerium, sich Zugang zum Haus zu verschaffen», sagte Sams. Die Durchsuchung der Privaträume eines US-Präsidenten im Amt durch die Bundespolizei FBI ist im hohen Masse ungewöhnlich. Auf die konkrete Frage, ob die Ermittler eine solche Durchsuchung zuvor angefragt hatten, antworte Sams nicht direkt. Er betonte lediglich, dass diese «einvernehmlich» und «geplant» gewesen sei.
Der Dokumentenfund hat für Biden auch deshalb Brisanz, weil der frühere republikanische Präsident Donald Trump mit einem ähnlichen Fall im Sommer für einen Skandal gesorgt hatte. Das FBI durchsuchte das Anwesen Trumps im US-Bundesstaat Florida im August und beschlagnahmte Tausende Dokumente, darunter Unterlagen mit Geheimvermerk. «Wir haben keine unterschiedlichen Regeln für Demokraten oder Republikaner», betonte Justizminister Garland am Montag angesprochen auf das Thema bei einer Pressekonferenz.