Weiteres Flugzeugunglück in den USA: Jet-Absturz mit sechs Toten
Binnen zwei Tagen erschüttert ein erneuter Flugzeugabsturz die USA. Ein medizinischer Transportjet stürzt mitten in Philadelphia ab. Sechs Personen starben.
Ein riesiger Feuerball am Abendhimmel, Rauchschwaden, Trümmerteile auf den Strassen: In den USA ist es innerhalb von zwei Tagen zu einem weiteren Flugzeugunglück gekommen. In Philadelphia stürzte ein Jet für einen medizinischen Transport mitten in einem belebten Gebiet der US-Ostküstenstadt ab. Alle sechs Menschen an Bord kamen ums Leben, wie das Büro der Bürgermeisterin von Philadelphia, Cherelle Parker, mitteilte.
Am Boden seien viele Menschen verletzt worden. Eine Zahl wurde zunächst nicht genannt. An Bord der verunglückten Maschine waren demnach ein junges Mädchen, das in einem Kinderkrankenhaus in Philadelphia behandelt worden war, deren Mutter sowie vier Crew-Mitglieder. Alle sechs waren Mexikaner, wie das mexikanische Aussenministerium bestätigte.
Absturz kurz nach Start
Die Luftfahrtbehörde FAA teilte mit, es handele es sich bei dem verunglückten Flugzeug um eine Maschine vom Typ Learjet 55 – ein Privat- und Geschäftsflugzeug. Die Maschine sei von einem nahegelegenen Flughafen, Northeast Philadelphia Airport, abgeflogen und kurz nach dem Start abgestürzt. «Den Flugprotokollen zufolge war das Flugzeug nur eine Minute in der Luft, bevor es abstürzte», hiess es in der Mitteilung aus dem Büro der Bürgermeisterin. Das Flugzeug sei auf dem Weg in den Bundesstaat Missouri gewesen und habe von dort nach Mexiko weiterfliegen sollen.
Philadelphia ist eine 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt an der Ostküste der USA, der Staat Missouri liegt im Inneren des Landes. «Viele Menschen am Boden – auf Parkplätzen, auf Strassen, in Autos und Häusern in der Umgebung – wurden verletzt», hiess es weiter in der Mitteilung. Eine genaue Zahl der Verletzten gebe es noch nicht.
Verheerende Szenen
Die Maschine war mitten in einem belebten Gebiet im Nordosten der Stadt abgestürzt – mit Geschäften, Wohnhäusern und vielbefahrenen Strassen im Feierabendverkehr. Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot an Kräften im Einsatz.
Auf Bildern aus Philadelphia, die US-Fernsehsender verbreiteten, waren dramatische Szenen zu sehen: eine gewaltige Explosion, ein Feuerball, grosse Rauchschwaden und Trümmerteile auf den Strassen. Augenzeugen berichteten im Fernsehen, die Maschine sei wie eine Rakete vom Himmel gestürzt. Das Gebiet wurde grossräumig abgesperrt.
Angesichts der gewaltigen Explosion in einem belebten Gebiet der Stadt waren auch Todesopfer am Boden befürchtet worden. Was zu dem dramatischen Absturz führte, ist bislang unklar. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB hat Untersuchungen dazu aufgenommen.
Trump: «Noch mehr unschuldige Seelen verloren»
US-Präsident Donald Trump schrieb auf der Plattform Truth Social: «Es ist so traurig, dass das Flugzeug in Philadelphia, Pennsylvania, abgestürzt ist. Noch mehr unschuldige Seelen verloren.»
Gerade erst hatte ein verheerendes Flugzeugunglück in der Hauptstadt Washington das Land erschüttert. Am Hauptstadtflughafen Ronald-Reagan-Airport (DCA) war am Mittwochabend eine Passagiermaschine der American Airlines beim Landeanflug mit einem Militärhubschrauber zusammengeprallt. Beide stürzten ins Wasser.
An Bord des Flugzeugs waren 60 Passagiere und 4 Crew-Mitglieder, an Bord des Hubschraubers 3 Besatzungsmitglieder.
Nach Einschätzung der Behörden kamen alle 67 Menschen bei dem Unglück ums Leben.
Flugsicherheit erneut im Fokus
Es war damit das folgenschwerste Flugzeugunglück in den USA seit mehr als 20 Jahren. Noch sind nicht alle Leichen jenes Absturzes geborgen.
Einsatzkräfte fanden inzwischen den Flugschreiber des beteiligten Militärhubschraubers. Das sagte ein Vertreter der Behörde NTSB, die auch in dem Fall untersucht, wie es zu dem Absturz kam.
Es handle sich um einen kombinierten Cockpit-Stimmenrekorder und einen digitalen Flugdatenrekorder. Zuvor waren bereits die Flugschreiber der abgestürzten Passagiermaschine geborgen worden. Experten erhoffen sich von der Auswertung der Daten Erkenntnisse über die Unfallursache. Hinweise auf Kriminalität oder Terrorismus gibt es bislang nicht.