Wer steckt hinter den rebellierenden «Wall of Moms»?
Das Wichtigste in Kürze
- In Portland (USA) finden weiterhin täglich BLM-Proteste statt.
- Neu formiert hat sich die Gruppierung «Wall of Moms».
- Die Mütter wollen Demonstranten vor Polizeigewalt schützen.
In Portland (USA) protestieren Bürger und Bürgerinnen weiter für Rechte der Schwarzen, gegen die Regierung. Neu dazugekommen sind die sogenannten «Wall of Moms», die sich schützend vor Demonstranten stellen und so vor der Polizei schützen.
Nicht nur das, zu Hunderten nehmen die Frauen auch an den Protesten teil. Nun sprach eine der Mütter im deutschen Magazin «Spiegel» über ihre Motivation und die militärischen Einsätze in Portland.
Mütter sind «keine Anarchisten»
Joselyn Merrill (39) ist Teil der neuen Bewegung und Mutter von drei Kindern. Auf die Behauptung des US-Präsidenten Donald Trump hat die Mutter eine klare Antwort: «Die Geschichten, die die US-Regierung über Portland verbreitet, stimmen überhaupt nicht. Wir sind keine Anarchisten. Wir sind keine Kriminellen. Wir sind keine Gangster. Wir sind Mütter und Väter, Schwestern und Brüder, die sich vereint haben, um unsere schwarzen Mitbürger zu unterstützen.»
Merrill selbst, so erzählt sie, sei durch eine Einladung auf Facebook auf die Bewegung gestossen. Dort seien Mütter aufgerufen worden, sich an den Protesten zu beteiligen. «Dafür habe ich mich sofort gemeldet.»
Tränengas ist täglich im Einsatz in Portland
«Jede Nacht wurden Mütter mit Tränengas verletzt, Mütter verhaftet, Mütter brutal angefasst.» Merrill sei schockiert über die Gewalt, die angewendet wird.
«Sogar Sanitäter wurden angegriffen. Leute, die sich freiwillig für die Sicherheit aller einsetzen. Jede Nacht. Es ist wahnsinnig.»
Und unter dem Einsatz der Bundespolizei, welche Trump in die Stadt sandte, sei die Gewalt gegenüber allen Teilnehmern eskaliert. Merrill selbst ist Veteranin und kennt die Organisation der Truppen.
«Ich hätte nie geglaubt, dass so etwas auf amerikanischem Boden geschehen kann.» Sie zeigt sich erschüttert über die Umstände. Ob sie denn wisse, was Trump mit diesen Aktionen bezwecken wolle?
Sie meint: «Wir wissen nicht, was die Regierung vorhat. Wir wissen nicht, was der Präsident vorhat. Aber mit dem rechtswidrigen Verhalten der Bundesagenten haben sie es nur geschafft, uns noch stärker zusammenzubringen.» Nicht nur Mütter, auch Väter und Grosseltern mobilisieren sich langsam aber sicher für die Proteste.