Whistleblower Daniel Ellsberg erhält Preis für Zivilcourage
Der Whistleblower Daniel Ellberg zeigte in den 70ern der Welt die Pentagon-Papiere und rettete damit unzählige Leben. Dafür erhält er den Olof-Palme-Preis.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Whistleblower Daniel Ellsberg erhält im Januar den Olof-Palme-Preis.
- Im Jahr 1971 deckte er die geheimen Vietnahmkriegspläne auf.
Mit den sogenannten Pentagon-Papieren machte er einst die geheimen Vietnamkriegspläne der US-Regierung publik: Der Whistleblower Daniel Ellsberg erhält in diesem Monat den schwedischen Olof-Palme-Preis. Wie die Jury des Preises heute Mittwoch bekanntgab, wird der 87-Jährige für «ausgeprägten Humanismus und aussergewöhnliche Zivilcourage» ausgezeichnet. Ellsberg sei sich stets bewusst gewesen, dass ihm wegen der Veröffentlichung eine lange Haftstrafe und das Ende seiner Karriere gedroht habe. Sein Entschluss habe letztlich zum Sturz einer verlogenen Regierung und der Verkürzung eines illegalen Krieges geführt sowie viele Menschenleben gerettet.
Ellsberg hatte die Pentagon-Papiere im Jahr 1971 zunächst der «New York Times» zugänglich gemacht, die davon Auszüge veröffentlichte. Er wurde wegen Spionage angeklagt, weshalb ihm bis zu 15 Jahre Haft drohten. Sein Prozess endete 1973, als alle Anschuldigungen gegen ihn fallengelassen wurden.
Vergeben wird der mit 100'000 Dollar dotierte Palmepreis am 30. Januar in Stockholm. Er wurde 1987 in Gedenken an den schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme geschaffen, der ein Jahr zuvor in Stockholm ermordet worden war. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem die Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege und Aung San Suu Kyi.