Denis Mukwege gegen sexuelle Gewalt

Der kongolesische Arzt Denis Mukwege ist ein Aktivist gegen sexuelle Gewalt. Im Oktober wurde er zum Friedensnobelpreisträger erkoren.

Denis Mukwege während einer Pressekonferenz.
Denis Mukwege hat sein Leben dem Kampf gegen sexuelle Gewalt an Frauen gewidmet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Denis Mukwege hilft Opfern von Massenvergewaltigungen im Kongo.
  • Durch seinen Aktivismus wird er selber Ziel von Angriffen.

Was Frauen durchmachen und wie sie verletzt werden können, wenn sie von einer Gruppe Männer vergewaltigt werden, ist unvorstellbar. Denis Mukwege hat es zu seiner Lebensaufgabe gemacht, diesen Frauen in seinem Heimatland Kongo zu helfen. Der 63-Jährige gilt als weltweit führender Experte für die Behandlung von Verletzungen durch Gruppenvergewaltigungen - und als Aktivist gegen sexuelle Gewalt. Im Oktober wurde er als Träger des Friedensnobelpreises verkündet.

Mukwege gründete 1999 das Panzi-Krankenhaus in Bukavu im Osten des Kongo. Während eines Krieges und danach, der Ende der 1990er und Anfang der 2000er herrschte, kamen immer mehr Opfer von sexueller Gewalt in seine Klinik. «Es war ein Alptraum», erinnert er sich. Mehr als 50 000 Frauen haben er und sein Team schon behandelt.

Ein Leben in Gefahr

Mukwege wurde 1955 als Sohn eines Pastors in Bukavu geboren. Er studierte in Burundi Medizin und lies sich später in Frankreich zum Gynäkologen ausbilden. Heute bemüht er sich zunehmend, nicht nur die physischen, sondern auch die psychischen Wunden der Opfer zu heilen. Als Menschenrechtler setzt er sich zudem auf politischer Ebene dafür ein, Vergewaltigungen als Kriegswaffe ein Ende zu setzen.

Das hätte Mukwege wohl fast das Leben gekostet. 2012 überfielen Bewaffnete sein Haus in Bukavu, ein Freund von ihm wurde dabei getötet. «Das war der schwierigste Moment in meinem Leben», sagt er. Auch heute noch bestehen für ihn und sein Team grosse Gefahren. Im vergangenen Jahr wurde ein Kollege von Mukwege getötet. «Aber diesmal hab ich ein anderes Gefühl bekommen», sagt er. «Ein Gefühl der Revolte. Wir müssen diesen Krieg beenden.»

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