Boko Haram

110 Tote bei mutmasslichem Angriff von Boko Haram in Nigeria

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Nigeria,

Bei einem Angriff auf ein Dorf in Nigeria sind nach UN-Angaben mindestens 110 Menschen getötet worden. Hinter dem Anschlag soll Boko Haram stehen.

Opfer eines Boko-Haram-Angriffs.
Opfer eines Boko-Haram-Angriffs. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Anschlag in Nigeria kommen 110 Menschen ums Leben.
  • Hinter dem Angriff soll die Islamistengruppe Boko Haram stehen.

Bei einem Angriff auf ein Dorf in Nigeria sind nach UN-Angaben mindestens 110 Menschen getötet worden. Für den Anschlag wird die Islamistengruppe Boko Haram verantwortlich gemacht.

«Mindestens 110 Zivilisten wurden rücksichtslos ermordet und viele weitere verletzt», erklärte am Sonntag der UN-Hilfskoordinator für Nigeria, Edward Kallon. Die Tat ereignete sich am Samstag auf Reisfeldern im Dorf Koschobe im Bundesstaat Borno im Nordosten des Landes.

«Der Vorfall ist der gewaltsamste direkte Angriff auf unschuldige Zivilisten in diesem Jahr», sagte Kallon. «Ich fordere, dass die Urheber dieser abscheulichen und sinnlosen Tat vor Gericht gestellt werden.»

Erste Regionalwahlen in Borno seit 2009

Auch der nigerianische Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Angriff nahe der Regionalhauptstadt Maiduguri. «Das ganze Land ist durch diese sinnlosen Tötungen verwundet worden», sagte er. Die Tat ereignete sich am Tag der ersten Regionalwahlen in Borno seit 2009, als es zu Aufständen durch die Islamistengruppe Boko Haram kam. Wegen der anhaltenden Gewalt durch islamistische Milizen war die Wahl immer wieder verschoben worden.

Nach Angaben des Milizenführers Babakura Kolo, dessen Miliz gegen Boko Haram kämpft, wurden die Opfer angegriffen und gefesselt, als sie auf Reisfeldern in dem Dorf Koshobe arbeiteten. Anschliessend sei ihnen die Kehle durchgeschnitten worden. Die Attacke sei «ohne Zweifel von Kämpfern der Boko-Haram-Miliz verübt worden», sagte Kolo am Samstag. Die Islamisten hatten im Oktober bei zwei Angriffen nahe Maiduguri insgesamt 22 Landarbeiter getötet.

Vermehrte Attacken

Boko Haram und der westafrikanische Ableger der Dschihadististenmiliz IS, Iswap, hatten zuletzt verstärkt Bauern, Holzarbeiter, Viehhalter und Fischer attackiert, weil diese angeblich als Informanten für die Armee arbeiteten.

Iswap hatte sich 2016 von der Miliz Boko Haram abgespalten, die bereits seit 2009 gewaltsam für einen islamistischen Staat im Nordosten Nigerias kämpft. Durch die Angriffe der Milizen und ihre Kämpfe mit der Armee wurden in den vergangenen Jahren rund 36'000 Menschen getötet, zwei Millionen weitere ergriffen die Flucht.

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