13-Jährige bewaffnet: Darum ist es im Sudan derzeit so gefährlich
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sudan toben zurzeit heftige Kämpfe.
- Nau.ch erklärt, wie es dazu gekommen ist.
- Deutsche Touristen erlebten den Konflikt hautnah mit.
Seit über einer Woche halten die schweren Gefechte im Sudan bereits an. Zahlreiche Länder evakuieren ihre Bürger aus dem nordostafrikanischen Land – auch die Schweiz. Heute Morgen hat Bundesrat Ignazio Cassis das Personal der Schweizer Botschaft im Sudan am Flughafen Bern-Belp empfangen.
Doch worum geht bei dem Konflikt überhaupt und warum ist die Lage eskaliert?
Im Jahr 2019 wurde der Langzeitherrscher Omar al-Baschir gestürzt. Das Land wurde danach von einer Übergangsregierung geführt. Allerdings nicht lange.
2021 kam es zu einem gemeinsamen Putsch der Armee und der paramilitärischen Gruppe «Rapid Support Forces» (RSF). Ein Übergangsrat übernahm die Regierung fortan.
Doch seit Kurzem liefern sich das Militär und die RSF nun heftige Kämpfe. Warum? Hintergrund ist ein Machtkampf zwischen Sudans Machthaber General Abdel Fattah al-Burhan und seinem Vize Mohammed Hamdan Daglo, Anführer der RSF.
Verfolgen Sie den Konflikt im Sudan?
Letztere sollen ohne Einverständnis Truppen in den Norden und in die Hauptstadt Khartum verlegt haben. Daraufhin eskalierte die Lage und die Gefechte brachen aus. Wer den ersten Schuss abgegeben hat, ist nicht klar.
Bewaffnete Soldaten teils erst 13 oder 14 Jahre alt
Über 100 Zivilisten hat der blutige Konflikt bereits das Leben gekostet. Wie brutal es in dem Land zu- und hergeht, mussten auch zwei Touristen aus Deutschland hautnah miterleben.
Das Paar wollte zu Fuss durch den Sudan reisen, wurde in Khartum dann jedoch von der Eskalation überrascht. «Überall um uns herum sind Schüsse und Artillerie zu hören», schildern sie ihre Erlebnisse gegenüber der «Bild». Einige der schwer bewaffneten Soldaten seien erst 13- oder 14-jährig gewesen.
Eine Woche lang musste das Paar in einem Hotel ausharren – ohne Strom und fliessendes Wasser. Danach gelang ihnen mit Unterstützung von Einheimischen die Flucht.