29 Tote bei Gefechten in Westafghanistan
In Westafghanistan sind bei Gefechten 29 Menschen getötet worden. Die Taliban stellten dem Afghanischen Geheimdienst einen Hinterhalt.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Gefechten in Westafghanistan sind 29 Kämpfer gestorben.
- Eine Spezialeinheit des Geheimdienstes hat eine Miliz gegen die Taliban unterstützt.
- Dabei gerieten sie in einen Hinterhalt.
Bei Gefechten zwischen radikalislamischen Taliban und einer örtlichen Miliz in der westafghanischen Provinz Herat sind mindestens 28 Menschen getötet worden. Weitere mindestens 17 seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Gouverneurs, Dschilani Farhad, heute Freitag. Darüber hinaus sei ein Kommandeur der Spezialkräfte des afghanischen Geheimdienstes NDS getötet worden, sagte der Provinzrat Torialai Tahiri.
Die in die Gefechte in der umkämpften Provinz Schindand involvierte Miliz wird von dem früheren Taliban-Kämpfer Nangialai geführt. Sie habe dem 2016 an die Macht gekommenen Talibanführer Haibatullah Achundsada nicht die Treue geschworen und die Seiten gewechselt, sagte der Provinzrat Tahiri. Deswegen sei eine Einheit der NDS-Spezialkräfte ausgerückt, um Nangialai und seinen Männern zu helfen. Dabei sei der NDS-Konvoi in einen Hinterhalt der Taliban geraten. Beobachter sehen allerdings weiter eine Verbindung von Nangialai zu Mullah Rassul, dem Führer einer Taliban-Splittergruppe.
Die Taliban sind die grösste Gruppe von Aufständischen in Afghanistan und waren von 1996 bis 2001 an der Macht. Vor allem seit dem Ende des internationalen Kampfeinsatzes Ende 2014, der von einem Ausbildungseinsatz abgelöst wurde, haben sie wieder an Stärke gewonnen. Derzeit beherrscht die Regierung nach Militärangaben nur noch wenig mehr als die Hälfte der Bezirke des Landes. Weitere rund 30 Prozent sind umkämpft. Die USA treiben aktuell eine politische Lösung des Konflikts voran und versuchen, die Taliban an den Verhandlungstisch zu bringen.