Bolivien: 31-Jähriger bei erneuten Ausschreitungen erschossen
Bei erneuten Ausschreitungen zwischen Anhängern des ehemaligen bolivianischen Präsidenten Evo Morales und der Armee ist ein Demonstrant getötet worden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bolivien protestierten Morales-Anhänger gegen «Staatsstreich».
- Dabei wurde ein 31-jähriger Mann erschossen.
Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation Verteidiger des Volkes (Defensoría del Pueblo) wurde ein 31-jähriger Mann am Dienstag in El Alto nahe La Paz erschossen. «Wir fordern Ermittlungen der Behörden», erklärte ein Sprecher der Organisation. Bolivianischen Medienberichten zufolge wurden zudem mehrere Menschen bei den Kundgebungen verletzt.
Die Situation war eskaliert, nachdem Einsatzkräfte gegen Demonstranten vorgegangen waren, um die Blockade einer Öl-Raffinerie in El Alto aufzulösen. Wie auf Fernsehaufnahmen zu sehen war, setzte die Polizei Tränengas gegen die Demonstranten ein.
Die Demonstranten forderten den Rücktritt von Übergangspräsidentin Jeanine Áñez. Áñez hatte vor knapp einer Woche die Amtsgeschäfte übernommen, nachdem Morales angesichts von Massenkundgebungen seinen Rücktritt erklärt hatte und nach Mexiko ins Exil gegangen war. Die Zahl der bei den Unruhen der vergangenen Wochen getöteten Menschen stieg damit auf 25.