Tausende Morales-Anhänger protestieren gegen «Staatsstreich»
Am Montag ist es in Bolivien erneut zu Protesten gekommen. Tausende fordern den Rücktritt von Übergangspräsidentin Jeanine Áñez.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag haben in Bolivien tausende Anhänger von Ex-Präsidenten Evo Morales protestiert.
- Ihnen zufolge gelangte Übergangspräsidentin Áñez durch einen Staatsstreich an die Macht.
In Bolivien haben erneut tausende Anhänger des gestürzten Präsidenten Evo Morales demonstriert.
Bei Kundgebungen in Cochabamba, El Alto und La Paz forderten die Demonstranten am Montag (Ortszeit) den Rücktritt von Übergangspräsidentin Jeanine Áñez, die durch einen «Staatsstreich» an die Macht gekommen sei.
Áñez hatte vor knapp einer Woche die Amtsgeschäfte übernommen, nachdem Morales angesichts von Massenkundgebungen seinen Rücktritt erklärt hatte und nach Mexiko ins Exil gegangen war.
Die katholische Kirche organisierte derweil einen Dialog zur Entschärfung des Konflikts. Es gebe den «Willen, voranzukommen», sagte Eugenio Scarpellini von der bolivianischen Bischofskonferenz. Übereinkünfte seien «in Arbeit». Drei Viertel der bolivianischen Bevölkerung bekennen sich zum Katholizismus.
Bei den Unruhen in den vergangenen Wochen wurden nach einer Bilanz der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) 24 Menschen in Bolivien getötet.