Afghanistan: 14 Zivilisten sterben bei Luftangriff
Bei einem Luftangriff in der nordafghanischen Provinz Kundus sind nach afghanischen Angaben 14 Zivilisten getötet worden.

Das Wichtigste in Kürze
- In Afghanistan wurden 14 Zivilisten bei einem Luftangriff getötet.
- Ob er von der afghanischen oder der US-Luftwaffe erfolgte, ist noch unklar.
- Damit hat die Zahl der zivilen Opfer in Afghanistan einen neuen Höchststand erreicht.
Unter den 14 zivilen Opfern, die bei einem Luftangriff am Donnerstag in der nordafghanischen Provinz Kundus getötet wurden, befänden sich auch Frauen und Kinder, sagte Mohammed Radmanisch, Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums, am Freitag. Zwei weitere Personen seien verletzt. Es werde noch geprüft, ob der Luftschlag von der US- oder afghanischen Luftwaffe erfolg
Bereits im April waren in der Provinz Kundus nach einem Bericht der Vereinten Nationen bei einem Angriff der afghanischen Luftwaffe auf eine religiöse Feier mindestens 36 Menschen getötet worden, darunter 30 Kinder. Die afghanische Regierung hatte betont, es habe sich um ein Treffen hochrangiger Vertreter der radikal-islamischen Taliban gehandelt.
Trauriger Rekord
Die Zahl der bei Konflikten in Afghanistan getöteten Zivilisten hat den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009 erreicht. Im ersten Halbjahr 2018 wurden nach einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der UN-Mission Unama mindestens 1692 Zivilisten getötet – ein Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Zugleich wurden demnach 3430 Zivilpersonen verletzt, rund fünf Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Zahl ziviler Opfer allein bei Luftangriffen afghanischer und von US-Truppen stieg um 52 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - dabei gab es 149 Tote und 204 Verletzte.