In Kabul beginnt die zweite Friedenskonferenz. Am «Kabul Prozess» werden Lösungen diskutiert, die einen Frieden zwischen der afghanischen Regierung und den radikalen Taliban garantieren sollen.
Die Konferenz wird unter starken Sicherheitsvorkehrungen in Kabul stattfinden.
Die Konferenz wird unter starken Sicherheitsvorkehrungen in Kabul stattfinden. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Kabul hat der «Kabul Prozess» – die zweite Friedenskonferenz – begonnen.
  • Vertreter aus 25 Ländern beraten darüber, wie die afghanische Regierung mit den Taliban Frieden schliessen kann.
  • Zur Konferenz sind die Taliban aber nicht eingeladen.
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Unter starken Sicherheitsvorkehrungen hat in der afghanischen Hauptstadt Kabul die zweite Friedenskonferenz des sogenannten «Kabul Prozesses» begonnen. Laut afghanischem Aussenministerium wollen Vertreter aus 25 Ländern und Afghanistan sowie von drei internationalen Organisationen einen Tag lang beraten, wie die afghanische Regierung mit den radikalislamischen Taliban Frieden schliessen könnte. Diese kontrollieren oder beeinflussen derzeit wieder mindestens 13 Prozent des Landes. Weitere 30 Prozent des Landes sind umkämpft. Präsident Aschraf Ghani hat einen «umfassenden Friedensplan» angekündigt.

Bisher lehnen die Taliban direkte Verhandlungen mit der afghanischen Regierung ab, die sie ein «Marionetten-Regime» nennen. Wie sie erst am Montag in einer Stellungnahme wiederholt hatten, wollen sie mit den USA verhandeln, dem grössten Truppensteller im Konflikt. Das lehnen wiederum die USA ab, die auf einen afghanisch geführten Friedensprozess beharren. Die USA hatten 2017 die Zahl ihrer Soldaten im Land wieder aufgestockt und auch die Zahl ihrer Luftangriffe massiv gesteigert.

Taliban selbst nicht dabei

Die Taliban sind zur Konferenz nicht eingeladen. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, soll aber der ehemalige hohe Talibanbeamte Aga Dschan Motassim teilnehmen. Motassim war unter anderem Finanzminister in einer Talibanregierung, die bis Beginn des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan im Jahr 2001 an der Macht war. Er hatte sich in der Vergangenheit für Verhandlungen mit der afghanischen Regierung ausgesprochen und soll mehrfach als Vermittler gedient haben.

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