Afghanistan: USA haben Fortschritte jahrelang beschönigt
Ein Bericht hat aufgedeckt, dass die Aussagen der US-Regierung zum Krieg in Afghanistan beschönigt wurden und diesen rechtfertigen sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bericht deckt auf, dass die US-Regierung beschönigte Aussagen zu Afghanistan tätigte.
- Diese Aussagen sollten den Krieg rechtfertigen und Korruption unter Verschluss halten.
Die US-Regierung und das Militär führten die Öffentlichkeit jahrelang mit beschönigenden Aussagen in die Irre. Die Aussagen handelten, um den kostspieligen und blutigen Krieg in Afghanistan und sollten diesen rechtfertigen. Dies besagt ein Medienbericht der «Washington Post».
Die Regierung hätte sich hinter «rosigen Ankündigungen» versteckt und negative Informationen gezielt geheim gehalten. Dies berichtete die «Washington Post» am Montag unter Berufung auf rund 2000 Seiten bislang unveröffentlichter Dokumente.
Die Zeitung hatte die Herausgabe der Dokumente vor Gericht erstritten. Die Dokumente enthielten Interviews mit rund 400 ranghohen Beamten, Botschaftern und Militärangehörigen.
«Massive Korruption» in Afghanistan
Der Bericht zitiert beispielsweise den früheren US-Botschafter in Kabul Ryan Crocker. mit Er sagte, dass es den USA vor allem gelungen sei «massive Korruption» in Afghanistan zu entwickeln, wenn auch unabsichtlich.
«Wenn es einmal ein solches Niveau erreicht, wie das, was ich gesehen habe, als ich dort war. Dann ist das irgendwo zwischen unglaublich schwierig und völlig unmöglich, es noch zu richten», wurde Crocker zitiert.
Die Dokumente stammen von einer Behörde, die 2008 vom US-Kongress ins Leben gerufen worden war. Sie wurde gegründet, um den seit 2001 andauernden Krieg in Afghanistan und die seither erzielten Fortschritte und Lektionen zu prüfen. Das Büro des Generalinspekteurs für den Wiederaufbau in Afghanistan (Sigar) interviewte für seine Fortschrittsberichte zahlreiche Beamte und Militärangehörige.
Linie infrage gestellt
Für Kritiker des US-Einsatzes in Afghanistan sind die nun veröffentlichten Sigar-Interviews wenig überraschend. Die offizielle Linie der Regierungen, ein Mantra «zunehmender Fortschritte», wie die «Washington Post» es nennt, wird damit aber infrage gestellt.
«Ganz egal, wie sich der Krieg entwickelte, und vor allem, wenn es schlechter lief, betonten sie, dass Fortschritte gemacht werden». Dies schrieb die Zeitung.