Die Afrikanische Union verurteilt den Putschversuch in Gabun. Der Chef der AU appelliert an alle Beteiligten, einen friedlichen Weg zu finden.
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Angehörige der Sicherheitskräfte gestikulieren gegenüber einem Autofahrer an einem Kontrollpunkt in den Straßen von Akanda, Gabun, 30. August 2023. Mitglieder der gabunischen Armee kündigten am 30. August im nationalen Fernsehen an, dass sie die Wahlergebnisse annullieren und dem Regime des gabunischen Präsidenten Ali Bongo, der zum Sieger erklärt worden war, ein Ende setzen würden. - EPA/STR

Die Afrikanische Union (AU) hat den Putschversuch in Gabun verurteilt. Der Vorsitzende der AU-Kommission, Moussa Faki, erklärte am Mittwoch in einer Pressemitteilung, dass die kontinentale Organisation die Situation in Gabun mit grosser Besorgnis verfolge.

Der Putschversuch in der ehemaligen französischen Kolonie an der Atlantikküste stelle einen eklatanten Verstoss gegen die rechtlichen und politischen Grundsätze der AU dar. Faki rief die gabunischen Sicherheitskräfte dazu auf, sich an ihre «republikanische Berufung» zu halten und die Sicherheit des Präsidenten Ali Bongo, seiner Familie sowie seiner Beamten zu gewährleisten.

Chef der AU Kommission appelliert «friedlichen politischen Weg zu gehen»

Der Chef der AU-Kommission betonte weiterhin, dass er alle politischen, zivilen und militärischen Akteure in dem Land dazu ermutige, den friedlichen politischen Weg zu gehen und rasch zur demokratischen verfassungsmässigen Ordnung zurückzukehren.

Am Mittwochmorgen hatte das Militär in dem zentralafrikanischen Küstenstaat die Macht an sich gerissen. Offiziere verkündeten im Staatsfernsehen, staatliche Institutionen seien aufgelöst, die jüngsten Wahlergebnisse aufgrund von Fälschungen annulliert und die Grenzen des Landes geschlossen.

Kurz zuvor hatte die Wahlbehörde den seit 2009 amtierenden Präsidenten Ali Bongo Ondimba zum Sieger der Wahl vom 26. August erklärt. Bongos Familie regiert Gabun seit mehr als 50 Jahren als faktische Autokratie, obwohl regelmässig Wahlen abgehalten werden. Die Bevölkerung, etwa 2,3 Millionen Menschen, lebt trotz der reichen Ölvorkommen des Landes grossteils in Armut.

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