Aleppo nach dem Erdbeben: Warten auf Wohnungsinspekteure
In Aleppo hoffen viele Menschen nach den schweren Erdbeben darauf, in ihre zum Teil zerstörten Häuser zurückkehren zu dürfen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Aleppo warten Tausende Menschen darauf, in ihre Häuser zurückkehren zu können.
- Die Behörden wollen diese aber zuerst kontrollieren.
- Die Betroffenen harren derweil auf den eiskalten Strassen aus.
Die Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge jeden Tag Dutzende Gebäude auf Einsturzgefahr. «Wir leben immer noch im Freien», sagte Mohammed Asrak der dpa, der darauf wartet, dass auch sein Zuhause inspiziert und möglicherweise freigegeben wird.
Viele Gebäude in der Stadt seien schon vom Krieg beschädigt gewesen. Etliche, die das Erdbeben noch nicht zum Einsturz gebracht hat, lässt die Stadt wegen starker Zerstörungen nun abreissen.
Kälte gefährlich
Nachts ist es derzeit bitterkalt in Aleppo. Um sich warm zu halten, zünden die Anwohner Feuer an. «Die Schulen und Moscheen sind überfüllt und es gibt dort keinen Platz mehr für unsere Familie», sagte der Anwohner Mohammed Hilal. Er habe aus seiner Wohnung Decken mitgebracht. Seine Familie übernachte im Auto.
Ein anderer Mann fürchtet derweil, dass die Inspekteure sein Wohnhaus wegen der Erdbebenschäden abreissen. «Wo sollen meine Familie und ich leben?», fragte Abdu Ghurab verzweifelt. Wegen des Chaos' in den Notunterkünften harren seine Angehörigen und er derzeit auf der Strasse aus, wie er berichtete.
Syrischen Behörden zufolge mussten Zehntausende Menschen in Aleppo ihre Häuser verlassen. Laut UN wurde in der Stadt jedes dritte Gebäude durch die Erdbeben zerstört. Aleppo steht unter Kontrolle der Regierungstruppen von Machthaber Baschar al-Assad.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk schätzt, dass in ganz Syrien bis zu 5,3 Millionen Menschen durch das Beben obdachlos geworden sind. In Aleppo will der Stadtrat für Tausende Betroffene neue Wohnungen bauen lassen. Wo die Menschen bis dahin unterkommen sollen, ist unklar.