Algerien setzt hunderte Migranten in der Wüste aus
Algerien geht mit zunehmender Härte gegen Migranten vor. Wie aus einem Bericht hervorgeht, wurden erneut hunderte Einwanderer in der Wüste ausgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze
- In Algerien wurden erneut Migranten zu Hunderten in der Wüste ausgesetzt.
- Dabei kamen bereits zwei Menschen ums Leben, so IOM.
Algerien hat nach einem Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erneut mehrere hundert Migranten in der Wüste ausgesetzt. Zwei Menschen hätten nicht überlebt, schrieb der Leiter der IOM-Mission im Niger, Giuseppe Loprete, am Montag auf Twitter. Knapp 400 Menschen seien ohne Nahrung und Wasser «mitten im Nirgendwo» ausgesetzt worden. Der Grossteil der Flüchtlinge stamme aus Guinea, weitere kämen von der Elfenbeinküste, dem Senegal und Kamerun.
Another day in #Assamka for @OIM_Niger staff: assisting #Niger migrants repatriated by #Algeria with food and water in the middle of nowhere, many #women and #children. Sad news: 2 migrants died, did not make it. Funerals today in Assamaka, IOM is attending. Extreme conditions. pic.twitter.com/vmjOn73qbW
— Giuseppe Loprete (@g_loprete) July 16, 2018
Die Vereinten Nationen und Menschenrechtsorganisationen hatten Algerien zuletzt mehrfach vorgeworfen, illegale Migranten festzunehmen und an der Grenze zum Niger in der Wüste auszusetzen. Die Menschen müssten dann teils lange Strecken zu Fuss durch die Wüste zurücklegen.
Algeriens Innenminister Noureddine Bedoui wies die Vorwürfe bereits am Sonntag zurück. Algerien sei einer Kampagne ausgesetzt, zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur APS. Algerien habe sich immer für afrikanische Migranten eingesetzt. Seit 2015 sind nach algerischen Angaben rund 27'000 Menschen in ihre Heimatländer südlich der Sahara zurückgebracht worden.