Als ausgestorben geltendes Sumpfkrokodil in Bangladesch eingefangen
In Bangladesch ist ein Sumpfkrokodil gefangen worden, das in dem Land seit Jahrzehnten als ausgestorben galt.
Das Wichtigste in Kürze
- Tier lockt 15.000 Schaulustige in Dorf am Ufer des Ganges.
Wie die Behörden am Dienstag mitteilten, wurde das 2,3 Meter lange und zehn bis zwölf Jahre alte männliche Tier erstmals Ende Juli in einem Dorf im Bezirk Faridpur in Zentralbangladesch am Flussufer des Ganges gesichtet.
Der Leiter der Forstbehörde in Faridpur, Nirmal Kumar Paul, sagte der Nachrichtenagentur AFP, das Krokodil sei von Dorfbewohnern eingefangen worden, nachdem Behördenvertreter zuvor vergeblich versucht hätten, das Tier aus dem Wasser zu holen.
Das Sumpfkrokodil sei vermutlich über den 2500 Kilometer langen Ganges aus Indien eingewandert, sagte Paul. «Wir haben versucht, es mit Netzen einzufangen, aber es ist uns entwischt. Am Montag haben es dann Dorfbewohner gefangen, als es am Ufer lag.»
Sumpfkrokodile sind Süsswasserkrokodile, die in freier Wildbahn in Indien, Pakistan, Nepal, Sri Lanka und im Iran vorkommen. Die Gesamtpopulation wird auf 5400 bis 7100 Exemplare geschätzt. In Bangladesch wurde das letzte wildlebende Sumpfkrokodil nach Angaben der Weltnaturschutzunion (IUCN) vor 50 Jahren gesichtet.
Die Sichtung in dem Dorf sorgte in Bangladesch daher für grosses Aufsehen und lockte nach Behördenangaben seit Ende Juli rund 15.000 Schaulustige an - obwohl die Behörden über Lautsprecherdurchsagen immer wieder an den geltenden Corona-Lockdown erinnerten.
Das gefangene Krokodil wurde zunächst in das Wildtierzentrum in den Sundarbans, dem grössten Mangrovenwald der Erde, gebracht. Langfristig soll es aber in einen Zoo umziehen.