Amnesty International kritisiert syrische «Versöhnungsabkommen»
Das Wichtigste in Kürze
- Vor allem syrische Regierungstruppen hätten Menschen gezielt vertrieben und getötet.
- Amnesty forderte die syrische Regierung und die bewaffneten Oppositionsgruppen auf, die Angriffe auf Zivilisten umgehend zu stoppen.
- Die Menschenrechtsorganisation bezeichnet die «Versöhnungsabkommen» als «diplomatische Scheinlösungen».
Menschenrechtler haben der syrischen Regierung und oppositionellen Gruppen vorgeworfen, die Zivilbevölkerung weiter massiv anzugreifen. «Während angebliche «Deeskalationszonen» und «Versöhnungsabkommen» ausgehandelt werden, sehen wir vor Ort das Gegenteil», sagte René Wildangel von Amnesty International in Deutschland bei der Präsentation eines Berichts zur erzwungenen Vertreibung wegen «Versöhnungsabkommen».
Vor allem syrische Regierungstruppen hätten Menschen gezielt vertrieben und getötet, um ihre Position in Verhandlungen mit der bewaffneten Opposition zu verbessern. Die syrische Regierung wollte sich nach Angaben von Amnesty zu den Vorwürfen nicht äussern.
«Diplomatische Scheinlösungen»
Tausenden Menschen sei der Zugang zu Lebensmitteln, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung verweigert worden. Sie seien gezwungen, in Notunterkünften unter mangelhaften Umständen zu leben.
Amnesty forderte die syrische Regierung und die bewaffneten Oppositionsgruppen auf, die Angriffe auf Zivilisten umgehend zu stoppen und uneingeschränkten Zugang für humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Wildangel sagte, dass «diplomatische Scheinlösungen» nicht auf Kosten der Menschenrechte der syrischen Bevölkerung gehen dürften.