Anti-Islamische Kunstwerke auf den Malediven zerstört
Auf dem Anwesen eines Luxus-Hotels auf den Malediven wurde Kunstwerke eines britischen Künstlers aus religiösen Gründen regelrecht zertrümmert.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Anordnung des maledivischen Präsidenten wurden «anti-islamische» Kunstwerke zerstört.
- Der Erschaffer Jason deCaires Taylor gab an, ein «gebrochenes Herz» zu haben.
Viele verheiratete Paare verbringen ihre Flitterwochen auf den Malediven. Unter anderem im bekannten Fairmont Hotel, welches Teil der kanadischen Fairmont Luxushotel- und Resorts-Kette ist. Zum Erstaunen der Gäste wurde dieses vergangenen Freitag Ziel einer Razzia. In anderen Ländern könnte man von einer Suche nach Drogen ausgehen – nicht so auf den muslimisch geprägten Malediven. Mit Spitzhacken und Seilen bewaffnet zerstörte die Polizei «anti-islamische» Menschen-Skulpturen.
Sirru Fen Fushi resortgai hedhifaiva Coralrium gai insaanunge soora sifa vaagothah behettifaiva sculpture thah naga coralarium vany miadhuge 17:45 gai huskurevifai. pic.twitter.com/Yamgw4evCn
— Maldives Police (@PoliceMv) September 21, 2018
Der britische Künstler Jason deCaires Taylor, der die Statuen angefertigt hat, ist geschockt: «Mein Herz ist gebrochen, als ich erfuhr, dass meine Skulpturen durch die maledivischen Behörden zerstört werden», schreibt er auf Facebook. Das Kunstwerk sollte laut Taylor den Menschen mit der Umwelt und den Meeren verbinden.
Zerstörung kurz vor Wahl
Der damalige Präsident Abdulla Yameen soll laut «Al Jazeera» im Juli eigenhändig angeordnet haben, die rund 30 Statuen zu entfernen. Da zwei Tage später, am vergangenen Sonntag, Präsidentschaftswahlen stattgefunden haben, ist der Zeitpunkt der Zerstörung nicht weiter erstaunlich.
Überraschenderweise gewann sein Konkurrent, der Oppositionskandidat Ibrahim Mohamed Solih, die Wahl.