Ärzte ohne Grenzen: Gesundheitswesen in Gaza kollabiert
Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen sieht das Gesundheitssystem in Gaza zusammenbrechen. Eine hinreichende Versorgung sei kaum noch möglich.
Angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen schafft es das medizinische Personal dort nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen (MSF) kaum noch, die Menschen hinreichend zu versorgen.
«Das Gesundheitswesen ist angegriffen worden – es bricht zusammen. Das ganze System bricht zusammen», sagte die Generaldirektorin der Hilfsorganisation, Meinie Nicolai, am Mittwoch in einer Videobotschaft auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).
«Katastrophale Bedingungen»
Die Menschen würden unter katastrophalen Bedingungen leben, sagte Nicolai. «Sie sind verzweifelt. Sie leben in provisorischen Unterkünften. Es ist kalt. Es gibt nicht genug Essen.» Vor allem der Mangel an Trinkwasser und medizinischer Versorgung verschärfe die Lage.
Die Helfer der Organisation würden von Zelten aus arbeiten und Verletzte behandeln. Wegen der mangelhaften hygienischen Zustände hätten sich die Wunden bei vielen Menschen infiziert.
Krankenhaus stellt Arbeit ein
Unterdessen stellte das Krankenhaus Kamal Adwan in Dschabalia im Norden des Küstenstreifens wegen Treibstoffmangels seine medizinischen Aktivitäten ein.
Dies verschärfe die Lage noch mehr und führe dazu, dass Tausende Patienten von medizinischer Versorgung abgehalten würden, sagte der Direktor des Krankenhauses Ahmed Kahalot.