Asien-Pazifik-Gipfel macht Zugang zu Corona-Impfstoffen zur Priorität
Die Staats- und Regierungschefs der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) haben sich bei ihrem Gipfeltreffen erneut für eine Verbesserung des Zugangs zu Corona-Impfstoffen ausgesprochen.
Das Wichtigste in Kürze
- Es bleibe eine Priorität für die Region, die Herstellung und Lieferung von Vakzinen auszubauen, hiess es am Freitag in einer Abschlusserklärung der 21 Staaten nach ihrem virtuellen Treffen.
«Da niemand sicher ist, bis alle sicher sind, sind wir entschlossen, eine umfassende Immunisierung unserer Bevölkerung gegen Covid-19 als globales öffentliches Gut sicherzustellen», hiess es.
An den Beratungen unter dem Vorsitz Neuseelands nahmen unter anderem der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Joe Biden teil. In den Apec-Staaten, darunter auch Russland und Japan, lebt fast die Hälfte der Weltbevölkerung.
Neuseelands Ministerpräsidentin Jacinda Ardern hatte bereits vor dem Treffen mit Blick auf die Pandemie von einer «Jahrhundertkrise» gesprochen und betont: «Wenn wir uns im Moment einer Sache sicher sein können, dann ist es, dass keine Volkswirtschaft diese Pandemie alleine überwinden kann.»
Bereits im Juli hatten die Apec-Staaten bei einem Corona-Sondergipfel ein Ende des Impfnationalismus gefordert und sich darauf geeinigt, ihre Anstrengungen im Kampf gegen die Pandemie und für einen globalen Zugang zu Impfstoffen zu verstärken.
Der russische Präsident Wladimir Putin forderte am Freitag in diesem Zusammenhang einmal mehr eine schnellere gegenseitige Anerkennung von Impfstoffen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO etwa könnte ihr Prüftempo noch beschleunigen, sagte der Kremlchef. «Ich bin sicher, je schneller das geschieht, desto einfacher wird es sein, globale wirtschaftliche, touristische und andere Aktivitäten wieder in vollem Umfang aufzunehmen.»
Xi Jinping sprach sich in seiner Rede für mehr wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit in der Region aus. Dabei forderte er den «Aufbau einer asiatisch-pazifischen Schicksalsgemeinschaft mit Offenheit und Integration, innovativem Wachstum, Konnektivität und Win-Win-Kooperation».
Zudem hofft Chinas Staatschef auf die «baldige Verwirklichung einer Freihandelszone des asiatisch-pazifischen Raums» (FTAAP). Die Volksrepublik werde ihre «Öffnung zur Aussenwelt unbeirrt ausbauen und Entwicklungsmöglichkeiten mit der Welt und den Mitgliedern der asiatisch-pazifischen Region teilen», sagte er. Diese «habe sich zur dynamischsten und vielversprechendsten Wirtschaftsmacht weltweit entwickelt».
Bereits am Tag vor dem Gipfel hatte Xi Jinping sich für eine bessere Zusammenarbeit der Pazifik-Anrainer im Kampf gegen das Virus ausgesprochen. In einer Video-Rede auf einem Forum der Apec nannte er Bereiche wie Testmethoden, Forschung und Entwicklung, Produktion und gegenseitige Anerkennung von Impfstoffen. Auch Chinas Präsident setzte sich für eine gerechte Verteilung und bezahlbaren Zugang zu Vakzinen ein.
Xi Jinping und Biden wollen bald auch zu einem virtuellen bilateralen Treffen zusammenkommen. Noch wollte das chinesische Aussenministerium aber nicht Berichte bestätigen, wonach das lange erwartete Gespräch nächste Woche stattfinden soll.
Die 1989 gebildete Apec-Gemeinschaft repräsentiert mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaftsleistung. Ausser China, den USA, Russland und Japan gehören auch Südkorea, Kanada, Mexiko, Chile, Peru, Neuseeland, Australien, Papua-Neuguinea, Taiwan, Hongkong, Brunei, Indonesien, Malaysia, Singapur, die Philippinen, Thailand und Vietnam dazu. Im kommenden Jahr hat Thailand den Apec-Vorsitz.