Asien will nicht zur «Müllkippe der Welt» werden

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Thailand,

Malaysia und andere Länder in Südostasien wehren sich jetzt gegen die ungebremste Einfuhr von Plastikmüll. Sie wollen hunderte Tonnen wieder zurückschicken.

kunststoff müll
Ein Container mit Abfällen aus Kunststoff aus Australien wird in Port Klang (Malaysia) gelagert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit landet Plastikabfall aus den grossen Industrieländern vor allem in Südostasien.
  • Das wollen sich dort nicht mehr alle gefallen lassen.
  • Malaysia und andere schicken den Dreck nun zurück.

Vergangenen Jahres hat China seine Grenzen für praktisch alle verunreinigten Kunststoffreste dicht gemacht. Länder wie Malaysia sind nun das neue Ziel. In Sungai Petani und in anderen Gegenden Malaysias lagert nicht nur Plastikabfall aus der näheren Region. Hier finden sich auch bergeweise Kunststoffreste aus Ländern, die sehr weit entfernt sind.

Laut einer Greenpeace-Studie kam 2018 aus den zehn wichtigsten Importländern mehr als 626'000 Tonnen Plastikmüll ins Land. Das sind mehr als 15'600 Schiffscontainer.

Illegaler Abfall wird jetzt zurückgeschickt

Nun allerdings wollen manche der ärmeren Staaten, die schon die eigenen Müllprobleme nicht in den Griff bekommen, nicht länger mitmachen. Sie schicken illegalen Abfall zurück.

Malaysia ist dabei eine Art Vorreiter. «Wir sind nicht die Müllkippe der Welt», sagt Umweltministerin Yeo Bee Yin. «Wir wehren uns. Das ist auch eine Frage der Würde und Souveränität.»

Vermutet wird, dass es in Wahrheit um einiges mehr ist. Die Kontrollen in den Häfen sind oft nicht besonders gründlich, Korruption ist weit verbreitet. Die Umweltministerin kündigte nun an, zumindest 3000 Tonnen illegal importierten Mülls in die Herkunftsländer zurückzubringen. Das ist nur ein minimaler Teil, aber immerhin.

Laut Greenpeace ist eine «globale Lösung» gefordert

Der Greenpeace-Experte Heng Kiah Chun sieht darin einen guten Anfang, fordert jedoch eine «globale Lösung». «Die Industrieländer sollten Schluss damit machen, ihr Plastikproblem auf dem Rücken anderer Staaten lösen zu wollen.»

Auch andere Länder in Südostasien sind betroffen

In anderen Staaten der Region ist die Stimmung ähnlich wie in Malaysia. In Vietnam musste vergangenes Jahr einer der grössten Häfen die Annahme weiteren Abfalls einstellen. In dem Land lagern sich schon mehr als 23'000 Container.

In Thailand beschlagnahmten die Behörden bei einer einzigen Razzia mehr als 50 Tonnen illegal importierte Kunststoffe. Auch hier wird nun an strengeren Gesetzen gearbeitet.

Besonders gross ist der Unmut auf den Philippinen. Hier schaukelte sich ein Streit um mehr als 100 Container Müll aus Kanada sogar zu einer ernsthaften diplomatischen Krise hoch.

Präsident Rodrigo Duterte drohte sogar mit «Krieg». Inzwischen ist der Frachter «MV Bavaria» mit 69 Containern auf dem Weg über den Pazifik. In der zweiten Juni-Hälfte soll er in Vancouver ankommen. Was dann passiert, ist noch nicht geklärt.

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